KLIMAGERECHTES BAUEN IN DER TRADITIONELLEN IRANISCHEN ARCHITEKTUR/ HOTELANLAGE BEINOL HARAMEIN IN SHIRAZ


Diplomarbeit, 2001

120 Seiten, Note: 1


Leseprobe


KLIMAGERECHTES BAUEN IN DER TRADITIONELLEN IRANISCHEN ARCHITEKTUR/
HOTELANLAGE BEINOL HARAMEIN IN SHIRAZ
Diplomarbeit
ZUR ERLANGUNG DES AKADEMISCHEN GRADES EINES
DIPLOMINGENIEURS FACHRICHTUNG ARCHITEKTUR
VON
JOCHEN GARTLER
TECHNISCHE UNIVERSITÄT GRAZ, ERZHERZOG JOHANN-UNIVERSITÄT
UND
SHIRAZ UNIVERSITY, FACULTY OF ART AND ARCHITECTURE
DURCHGEFÜHRT AM INSTITUT FÜR BAUKUNST TU-GRAZ UND
DEPARTMENT OF ARCHITECTURE SHIRAZ UNIVERSITY
GRAZ, JUNI 2001

,,Form in architecture is a statement of
an understanding of the content of life.
Life is not art; it is the content of art."
(Reiccheck J.)

INHALTSVERZEICHNIS
3
Inhaltsverzeichnis:
1. EINLEITUNG ... 5
2. ALLGEMEINES ÜBER DEN IRAN ... 9
K
URZDATEN
: ... 9
2.1
P
OLITISCHES
S
YSTEM UND
R
ELIGION
... 9
2.2
B
EVÖLKERUNG
... 10
2.3
N
ATURRAUM
... 11
2.4
K
LIMA
... 12
2.5
W
IRTSCHAFT
... 13
2.6
G
ESCHICHTE
:
C
HRONOLOGISCHE
Ü
BERSICHT
... 15
2.7
B
AUTECHNIKGESCHICHTE
:
C
HRONOLOGISCHE
Ü
BERSICHT
... 17
3. BAUKULTUR IM IRAN ... 18
4. KLIMAGERECHTES BAUEN AM BEISPIEL IRAN ... 25
4.1
B
EZIEHUNG
M
ENSCH UND
K
LIMA
... 25
4.2
B
EZIEHUNG
G
EBÄUDE UND
K
LIMA
... 28
4.2.1
W
ÄRMELEITUNG
... 28
4.2.1
S
TRAHLUNG
... 29
Wärmegewinn: ... 30
Belichtung: ... 31
4.2.3
B
ELÜFTUNG UND
V
ENTILATION
... 32
4.2.4
L
UFTFEUCHTIGKEIT
... 35
4.3
K
LIMATE UND IHRE ENTSPRECHENDEN
G
EBÄUDETYPOLOGIEN
... 37
4.3.1
N
ÖRDLICHE
K
ÜSTENGEBIETE AM
K
ASPISCHEN
M
EER
... 40
Klima und Witterung: ... 40
Baukultur am Kaspischen Meer ... 41
4.3.2
H
ALBWÜSTEN UND
W
ÜSTENRANDREGIONEN IM
H
OCHLAND
... 48
Klima und Witterung: ... 48
Baukultur im Hochland ... 50
4.3.3
S
ÜDLICHE
K
ÜSTENGEBIETE
... 68

INHALTSVERZEICHNIS
4
Klima und Witterung: ... 68
Baukultur in der Golfregion ... 69
4.3.4
B
ERGREGION
... 78
Klima und Witterung: ... 78
Baukultur in den Bergregionen: ... 79
4.4
T
RADITIONELLE
B
AUSTOFFE
: ... 86
4.4.1
L
EHM
... 86
4.4.2
G
EBRANNTER
Z
IEGEL
... 88
4.4.3
H
OLZ
... 89
4.4.4
N
ATURSTEIN
... 90
4.5
V
ERBESSERUNG DURCH MODERNE
T
ECHNIKEN
... 92
4.5.1
S
CHATTENWAND
... 93
4.5.2
P
HOTOVOLTAIK
... 93
5. RESÜMEE UND AUSBLICK ... 96
6. PROJEKT: HOTELANLAGE BEINOL HARAMEIN ... 97
S
TANDORTANALYSE
: ... 97
E
NTWURFSFAKTOREN
... 100
H
OTELANLAGE
B
EINOL
H
ARAMEIN
... 102
E
NTWURF IN
H
INBLICK AUF DAS KULTURELLE
E
RBE
: ... 102
K
LIMAKONZEPT
: ... 103
Klimakonzept für den Sommer: ... 105
Klimakonzept für den Winter: ... 107
Belichtung ... 108
Pläne ... 109
7. BIBLIOGRAPHIE ... 116

EINLEITUNG
5
1. E
INLEITUNG
Wir wissen heute, daß endloses Wirtschaftswachstum und die Allmacht der
Technologie eine Illusion sind. Das Kippen des Ökosystems - Ozonloch, Waldsterben,
Klimaerwärmung, Fischsterben, etc. - hat die Begrenztheit der Ressourcen auf der
Erde deutlich gemacht und gezwungen bei ihrer Haushaltung umzudenken.
,,Nachhaltigkeit" ist der Begriff und die Notwendigkeit für die Zukunft. Diese Aufgabe gilt
natürlich auch für das Bauwesen und seine Exponenten. Bauen und Wohnen bedarf
großer Mengen Rohstoffe und immer mehr Energie. Ein Versuch das Problem zu
lösen, ist die Entwicklung immer besserer und leistungsfähigerer Bautechniken. Deren
Wirksamkeit ist aber sehr oft enttäuschend, und das Problem des Energieverbrauchs
ist mit dieser Strategie allein niemals lösbar. Ein anderer Weg ist die Nutzung des
Wissens der traditionellen Architektur.
Über Jahrhunderte wurden in allen bewohnten Gegenden der Erde, Erfahrungen
gesammelt und Methoden entwickelt, die es möglich gemacht haben, sich mit
einfachsten Mitteln an die natürliche Umgebung anzupassen. Dieses Know-how ist
modernen Techniken in vielen Punkten überlegen weil es sich in sehr langen
Zeitspannen ausbilden und optimieren konnte. Heutige Technologien müssen in kurzer
Zeit entwickelt werden, ein Mangel der nur wieder mit hohem Energieaufwand
ausgeglichen werden kann. Die traditionelle Architektur nimmt Rücksicht auf die

EINLEITUNG
6
natürlichen, kulturellen und sozialen Gegebenheiten einer Region weil sie sich daraus
entwickelt hat.
Ein Hauptfaktor in diesem Zusammenhang ist das Klima, auch weil es sich im
Gegensatz zu sozialen und gesellschaftlichen Verhältnissen nicht ändert. Jede Form
von Behausung soll vor dem Klima schützen und hat deshalb unter verschiedenen
regionalen Klimaten, verschieden Methoden hervorgebracht. Die Bauweisen sind auf
einfache und günstige Weise den extremen Klimabedingungen angepaßt. Um das
Wissen der traditionellen Architektur für ein klimagerechtes Bauen zu nützen, muß man
zuerst die Zusammenhänge zwischen Klima, Gebäude, seiner Umgebung und den
Bewohnern erforschen. In Europa sind die Wirkungszusammenhänge vor allem in den
Städten kaum noch sichtbar, da die traditionelle Architektur nahezu verschwunden ist.
Moderne Architekturkonzepte, die auf regionale Gegebenheiten keine Rücksicht
nehmen prägen weltweit das Erscheinungsbild. Durch die technische Ausrüstung
glaubt man, sich nicht mehr nach der Sonne richten, den Wind zu beobachten oder die
vorhandene Vegetation nutzen zu müssen.
Der Iran dagegen eignet sich sehr gut für so eine Untersuchung, weil erstens die alten
Baumethoden noch lebendig sind, und zweitens extreme und sehr unterschiedliche
Klimate vorhanden sind. Zudem läßt sich im Iran gut nachvollziehen was passiert,
wenn man eine fremde Baukultur - die moderne westliche - einführt, die den
klimatischen Verhältnissen nicht entspricht. Denn genau das passiert zur Zeit im Iran.
Seit den 60er Jahren versuchte man den westlichen Baustil in den Iran zu holen. Der
Schah fördert die ersehnte Gleichstellung des Iran mit dem Westen. Unter dieser

EINLEITUNG
7
Generation herrschte die Meinung, daß der iranische Weg zum Fortschritt, nur über die
Nachahmung des Westens erreicht werden könne.
,,Die westliche Architektur hat die neuzeitliche Architektur im Iran beeinflußt.
Dieser Einfluß wurde besonders durch junge Architekten, die im Ausland
studiert hatten und denen die einheimische traditionelle Architektur fremd
geblieben ist, verstärkt. Man beachtete nicht die Auswirkungen dieser Neuerung
auf das Raumklima, insbesondere auf die Innentemperatur sowie auf die
sozialen Einstellungen und Gewohnheiten der Bewohner. Die aus den
regionalen Gegebenheiten entwickelten traditionellen architektonischen
Besonderheiten
werden
insbesondere
in
neuzeitlich
errichteten
Industriesiedlungen völlig außer acht gelassen."
1
Die Folgen sind schnell sichtbar: die Gebäude weisen schon nach ein paar Jahren die
ersten Bauschäden aufgrund des Klimas auf. Zusätzlich verursacht die künstliche
Klimatisierung eine Beeinträchtigung der Gesundheit der Menschen, da ihre Fähigkeit
zur Akklimatisation an das natürliche Klima eingeschränkt wird. Die Kühlungen der
Gebäude im Sommer benötigen gewaltige Energiemengen. Die modernen
Wohnbauten nehmen sehr oft keine Rücksicht auf die gesellschaftlichen und religiösen
Einstellungen der Menschen (Schutz vor fremden Blicken, Großfamilie als
Sozialsystem), und mindern so die Lebensqualität der Bewohner erheblich.
Ein zweites Problem im Iran, ist das fehlende Bewußtsein für einen sparsamen Einsatz
von Energie. Der Iran verfügt über riesige Erdöl- und Erdgasvorkommen. Aus diesem
1
Djawad, Sarkub: Wohnungsbau im Iran­Beitrag zur Lösung des Wohnungsproblems; Berlin:
Dissertation Technische Universität Berlin, 1977, S 216

EINLEITUNG
8
Grund ist es sehr schwer, auf Verständnis für eine Architektur mit einem sparsamen
und nachhaltigen Energiekonzept zu stoßen.
Ziel dieser Arbeit ist es, die traditionelle Architektur im Hinblick auf ihr Verhältnis zum
Klima zu studieren. Welche Bautypen, Grundrisse, Materialien, Strategien,
Wohngewohnheiten, Charakteristika, etc., haben sich im Iran im bezug auf die Klima-
und Witterungsverhältnisse entwickelt, und wie lassen sie sich für heutige
Bauaufgaben nutzen? Dazu werden, nach einer allgemeinen Abhandlung über die
iranische Baukultur und ihre Unterschiede zur westlichen, folgende Schritte
durchlaufen:
- Erläuterung der Wechselbeziehung zwischen Klima und menschlichem Körper.
- Erläuterung der Wechselbeziehung zwischen Klima und Gebäude
(Gebäudehülle, Raumklima)
- Unterteilung des Irans in Klimazonen
- Auswertung der Klimadaten
- Analyse der traditionellen Architektur hinsichtlich der Klimadaten.
- Kurzer Abriß über einen sinnvollen Einsatz von modernen Techniken in der
iranischen Architektur.
- Beispielentwurf

LANDESKUNDE
9
2. A
LLGEMEINES ÜBER DEN
I
RAN
Kurzdaten:
Islamische Republik Iran
Fläche: 1648000 km²
Einwohner: 65,2 Mio.
Bevölkerungsdichte: 38 pro km²
Hauptstadt: Teheran
Staatsform: Islamische präsidiale Republik
Amtssprache: Persisch (Farsi)
2
Mitglied: ECO, OPEC, UNO
2.1 Politisches System und Religion
Der Iran ist seit 1979 eine islamische Republik, basierend auf der Ethik des Schiismus.
Staatsoberhaupt ist ein vom Volk auf 4 Jahre gewählter Präsident mit exekutiven
Vollmachten, der auch die Minister ernennt. Seine Machtbefugnisse sind eingeschränkt
durch die höchste religiöse Instanz, den >Führer der Nation<. Legislative ist das
Einkammerparlament mit 270 vom Volk auf 4 Jahre gewählte Abgeordnete.
2
Persisch gehört zu den indogermanischen Sprachen, und ist daher entgegen der herrschenden
Auffassung, viel stärker mit der deutschen Sprache verwandt als mit dem Arabischen.
Abb. 1
Abb. 2

LANDESKUNDE
10
Staatsreligion ist der Islam schiitischer Prägung, dem 90% der Iraner angehören.
Anerkannte religiöse Minderheiten sind Christen, Juden und Zoroastren
3
, die auch
durch Repräsentanten im Parlament vertreten sind (jeweils einer der jüdischen und
zoroastrischen Minderheit und zwei von den armenischen Christen)
4
.
2.2 Bevölkerung
Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 65%
Persern, 20% Aserbaidschanern, 10% Kurden,
sowie
Arabern
und
Armeniern,
außerdem
Masandaranern,
Turkmenen,
Luren
und
Belutschen. Die geographische Lage des Iran, in
der Mitte einer der wichtigsten Querverbindungen
der Welt und als Landbrücke zwischen Europa und
dem Fernen Osten, war für die ethnische
Zusammensetzung seiner Bevölkerung von großer
Bedeutung. Diese ist daher verhältnismäßig bunt
und für viele Konflikte in dieser Region in der
Geschichte verantwortlich. Die Zahl der Nomaden
wurde 1986 auf über 1 Million geschätzt.
3
Anhänger des von Zarathustra (zw. 1000-600 v.Chr.) gegründeten Parsismus.
4
Greenway, Paul: Iran; Hawthorn/Australia: Lonely Planet Publications, 2
nd
ed, 1998, S.25
Abb. 3: Verteilung der Sprach- und Volksgruppen (ECKART, E. 1980)

LANDESKUNDE
11
Die vielen Kulturen sind neben den natürlichen
Bedingungen,
mitverantwortlich
für
große
regionale Unterschiede in der Architektur.
Der Name Iran deutet auf die Einwanderung
arischer Stämme um die Mitte des 2.
Jahrtausends v. Chr. hin, welche die weitere
Entwicklung des Landes geprägt haben, obwohl
das Gebiet auch davor zum Teil besiedelt war.
2.3 Naturraum
Der Iran befindet sich im Westteil des weit ausgedehnten Hochlandes Asiens zwischen
dem 25. und 40. nördlichen Breitengrad und dem 44. und 63. östlichen Längengrad.
Politisch grenzt der Iran im Norden an Armenien, Aserbaidschan, Turkmenistan und
das Kaspische Meer, im Westen an die Türkei und den Irak, im Süden an den
Persischen Golf und den Golf von Oman sowie im Osten an Pakistan und Afghanistan.
Mit 1.648.000 km² umfaßt der Iran ein Gebiet das der Gesamtfläche Englands,
Frankreichs, Deutschlands, Österreichs, Belgiens und der Niederlande zusammen
entsprechen würde. Fast die Hälfte des Landes ist gebirgig mit einer durchschnittliche
Höhe von 1200m, die zweite Hälfte besteht zum größtenteils entweder aus Wüste oder
Steppe.
Abb. 5: Bevölkerungsdichte (SARKUB, D. 1977)
Abb. 4 Nomadismus im Iran (ECKART, E 1980)

LANDESKUNDE
12
Zwei große Gebirgszüge, Zagros und Alborz, schließen große Teile des Landesinneren
ein und fangen die meiste Feuchtigkeit ab. Aus diesem Grund ist die durchschnittliche
Niederschlagsmenge mit 250-300 mm
5
sehr gering. 30% der Flächen sind landwirt-
schaftlich nutzbar, 17% sind Wald (hauptsächlich im Norden) oder Gebirgs-weide, der
Rest unkultivierbare Wüste.
Große Teile des Landes, insbesondere die am dichtesten besiedelten Gebiete, liegen
in einer erdbebengefährdeten Zone. Regelmäßige Erdbeben unterschiedlicher Stärken
verursachen immer wieder gewaltige Schäden.
2.4 Klima
Der Iran liegt in der trockenen, nördlichen, gemäßigten Zone der Erdkugel. Die
geographische Lage mit den Gebirgsketten wirkt sich sehr stark auf die Klima-
bewegungen aus und ist der Grund für das trockene und niederschlagsarme Klima im
überwiegenden Teil des Landes. Das Land weist wegen seiner Größe, der
unterschiedlichen Topographien und Höhen sehr extreme und unterschiedliche Klimate
auf. Es gibt gemäßigte feuchte Zonen am Kaspischen Meer im Norden mit üppiger
Vegetation, Wüstenregionen mit einem extrem heiß-trockenen Klima, Halbwüsten- und
Wüstenrandgebiete, Gebirgsregionen im Westen und Norden mit tiefen Temperaturen
im Winter und gemäßigten Temperaturen im Sommer, sowie eine feucht-heiße Zone im
5
Im Vergleich mit anderen Ländern und Kontinenten zeigt sich die extreme Trockenheit des Iran;
durchschnittliche Regenfälle jährlich: auf der Erdkugel (860 mm), Europa (620 mm), Graz (880 mm)
Abb. 6: Erdbebengefährdete Gebiete Irans (SARKUB, D. 1977)
Abb. 7, Mittlere jährliche Niederschlag (SARKUB, D. 1977)

LANDESKUNDE
13
Randbereich des Persischen Golfs im Süden mit hoher Luft-
feuchtigkeit und geringen Temperaturschwankungen. Die mittlere
Jahrestemperatur liegt je nach Klimazone zwischen 10° und 30°C., in
den Wüstengebieten kann es zu extremen Temperaturunterschieden
zwischen Tag und Nacht kommen (von 70°C. am Tag auf 0°C. in der
Nacht).
6
Die meisten Niederschläge fallen zu Beginn des Frühlings, in
der übrigen Zeit ist die Niederschlagsmenge sehr gering.
Im überwiegenden Teil des Landes herrscht eine sehr hohe und
direkte Sonneneinstrahlung, wobei dieser Effekt durch die geringe
Anzahl natürlicher Schattenspender noch verstärkt wird. Der Boden
verfügt jedoch meist nur über ein geringes Wärmespeichervermögen.
Die relative Luftfeuchtigkeit ist außer in den Küstengebiete, sehr
niedrig (10­50 %)
7
.
Die verschiedenen klimatischen Bedingungen sind ein Haupteinflußfaktor für die
Ausprägung der Architektur im Iran und werden in dieser Arbeit speziell untersucht.
2.5 Wirtschaft
Die Wirtschaft des Iran befindet sich aufgrund des Krieges mit dem Irak und des
amerikanischen Wirtschaftsembargos seit der Revolution, in einer angespannten Lage.
6
Diese extremen Schwankungen wurden in der Wüste Namak gemessen.
7
Mitteleuropa im Vergleich hat eine durchschnittliche Luftfeuchtigkeit von 60 bis 80%.
Abb. 8 Klimadiagramme iranischer Städte (ECKART, E. 1980)

LANDESKUNDE
14
Lebensgrundlage von rund 40% der Bevölkerung ist die Landwirtschaft. Hauptein-
nahmequellen sind Erdöl und Erdgas. Weiters verfügt der Iran über reiche Erzvor-
kommen. Neben Erdöl und Erdgas werden vorwiegend Agrarprodukte, Teppiche und
Steinkohle exportiert.
Die für den Hochbau wichtigen Rohstoffe - Lehm, Ton, Kalk, Gips, Kies, Sand und
Natursteine - sind ausreichend im ganzen Land vorhanden. Große Holzvorkommen
befinden sich nur im Norden, weshalb Holz als Baustoff sehr sparsam eingesetzt wird.

LANDESKUNDE
15
2.6 Geschichte:
Chronologische Übersicht
2500 v.Chr.
1150
628
330-250
224-642
642 n.Chr.
660-710
810-999
1000-1157
1370-1502
1502-1732
1794-1925
1919
1921
1925-41
Beginn der arischen (iranischen) Einwanderung von den
südrussischen Steppen nach Kleinasien.
Arische Vorherrschaft im Iran (Assyrien, Medien und Babylonnien)
Geburt des Religionsstifters Zarathustra.
Einfall der Griechen, der zu einer Zerstückelung des Irans in kleine
Fürstentümer führt, aus ihnen gehen zwei große Dynastien hervor.
Die große Dynastie der Sassaniden, die einen weltweiten Einfluß
ausüben.
Einfall der Araber und Untergang des Sassanidenreiches
Wechsel zum Islam.
Kalifenherrschaft der Omaijaden, danach der Abbasiden bis 1258
Herrschaft der Samaniden - Dynastie
Seldschuken - Dynastie
Timuriden - Dynastie
Die große Dynastie der Safawiden, ein mächtiges Fürstengeschlecht,
baut den Iran wieder zu einer Großmacht aus.
Unter der Dynastie der Kadscharen großer Landverlust an Rußland,
das seit 1809 mit Großbritannien um Einfluß in Persien rang.
Im 1. Weltkrieg wird der Iran trotz formeller Neutralität von türk., brit.
und russ. Truppen besetzt.
Großbritannien sichert sich vertraglich die Schutzherrschaft über den
Iran.
Nach dem Staatsstreich des pers. Kosakenkommandeurs Resa
Khan (1925 zum Schah gekrönt) verzichtet die Sowjetunion auf alle
Rechte in Persien.
Beginn der modernen Entwicklung Persiens (seit 1934 Iran gen.)
unter Schah Resa Pahlawi. Nach dem Versuch einer Annäherung an
das nat.-soz. Deutschland 1941, Verbannung des Schahs durch die

LANDESKUNDE
16
1963
1978
1979
1981
1980-88
1989
1997
Alliierten zugunsten seines Sohns Schah Mohammed Resa Pahlawi.
Zunehmender Einfluß der USA.
1963 leitet der Schah die ,,Weiße Revolution" zur Modernisierung des
Landes ein. Eine politische Demokratisierung bleibt jedoch aus.
Durch eine überstürzte Industrialisierung verschärfen sich die
sozialen Spannungen. Widerstand der schiitischen Geistlichkeit
gegen die westliche Überfremdung wächst.
Beginn der Unruhen.
Januar 1979 wird Schah Resa Pahlawi zum Verlassen des Landes
gezwungen. Im Februar kehrt Khomeini aus dem Pariser Exil zurück.
Am 30. 3. 1979 Annahme der von Khomeini verkündeten
,,Islamischen Republik" durch eine Volksabstimmung. Bürgerkriegs-
ähnliche Situation im Iran durch Anschläge ehemaliger Schah-
anhänger und Teile der Armee.
Der als gemäßigt geltende Staatspräsident Bani-Sadr wird mit
Zustimmung Khomeinis gestürzt, es kommt zu einer Säuberungs-
welle gegen oppositionelle Kräfte.
Krieg zwischen Irak und Iran (Erster Golfkrieg), ausgelöst durch den
Einmarsch irakischer Truppen.
Tod von Ajatollah Khomeini, H. A. Khamenei wird zum Nachfolger
gewählt, Rafsandschani wird Staatspräsident. Im Zweiten Golfkrieg
(1991) zw. Irak und einer internat. Militärallianz unter amerikan.
Oberbefehl, bleibt der Iran neutral.
Bei den Präsidentschaftswahlen gewinnt S. M. Chatami gegen den
von der Regierungspartie favorisierten Kandidaten Nateq Nurier,
Chatami leitet eine vorsichtige Öffnung des Landes ein.
Im Februar 2000 erlangen die Reformer unter seiner Führung einen
Erdrutschsieg bei den Parlamentswahlen

LANDESKUNDE
17
2.7 Bautechnikgeschichte: Chronologische Übersicht
8
8
Farshad, M. (Ausschnitt) in Memarzia, Kazem: Productivity and the Iranian Building Industry. A case
study of component manufacture; York: Ph. D. Thesis, University of York, 1995
8000 v.Chr.
5000
5000
4000
4000
3000
3000
3000
3000
3000
1300
1250
700
700
518
um 500
500
100 n.Chr.
100
300
513-578
1000
1218-1344
Ältestes erhaltenes Haus im Iran
Älteste menschliche Siedlung im Iran in Sialak (Kashan)
Lehmhäuser mit Lehmwänden werden gängig
Erste Lehmziegel, hergestellt in Sialak
Entwicklung von gebrannten Ziegeln in eigenen Brennöfen
Kraggewölbe gebaut in Ur
Kuppel aus Mauerwerk gebaut in Ur
Dachstuhlfachwerk entwickelt in Shush
Keramik hergestellt
Erster Einsatz von Gips im Iran
Älteste erhaltene Ziegelgewölbe in Shush
Wasseraufbereitungssystem gebaut in Shush
Erster Flaschenzug aus Metall (Bronze)
Neue Steinmauerwerktechniken werden entwickelt
Beginn der Erbauung von Persepolis
Eisen und Blei zur Verbindung von Steinkomponenten verwendet
Herodot berichtet über die Verwendung von Teer im Iran
Neuerung des Querbogens
Neuentwicklungen von Trompen um eine kreisrunde Kuppel auf
einem quadratischen Grundriß anzupassen
Ziegelgewölbe mit einer Spannweite von 25m in Sarvistan ohne
Verwendung von Deckenschalung
Metallkonstruktion unter Wasser im Hafenbau
Schrift über Materialkunde, Topographie, Geologie, Landvermessung
Erstes zweischaliges Kuppelgewölbe in Eljaitoo

BAUKULTUR
18
3. B
AUKULTUR IM
I
RAN
Der Sinn des Bauens um Schutz, Behaglichkeit und Repräsentation zu erreichen, ist in
allen Kulturen gegeben. Der notwendige bauliche Schutz wird durch die natürlichen
Bedingungen (Klima, Fauna & Flora, Geologie, etc.) bestimmt. Was als behaglich
empfunden wird, hängt von erworbenen Empfindungen ab, die sich über Jahrhunderte
durch die natürlichen Gegebenheiten in einem Kulturraum ausgeprägt haben.
Darin liegt der Grund für die großen Unterschiede in der Bau- und Wohnkultur der
Perser und der uns bekannten westlich, europäischen Tradition. Die traditionellen
Wohngewohnheiten unterscheiden sich dermaßen voneinander, daß eine unmittelbare
Übertragung der westlichen Vorstellungen von Raum, Mobiliar und Bauformen nicht
möglich ist. Aufgrund der unterschiedlichen ethnischen Gruppen, abweichenden
Klimabedingungen und eines sehr starken Stadt-Land-Gefälle läßt sich im Iran auch
kein allgemein gültiges Bild der Wohnvorstellungen zeichnen.
Die Unterschiede treffen vor allem auf die traditionellen Lebensformen zu. In den
modernen Gebieten und Bevölkerungsschichten, vorwiegend in den Großstädten, ist
der Einfluß anderer Kulturen, besonders der westlichen, nicht zu übersehen. Genauso
wie in Europa, wo Wohngewohnheiten anderer Kulturkreise (Feng-Shui, Teppiche,
japanische Gartenkunst etc.) ihre Spuren hinterlassen haben.

BAUKULTUR
19
Am Land haben sich die Wohnformen bis heute kaum geändert. In den Städten ähneln
sich die traditionellen Wohnformen sehr, wobei sich diese Übereinstimmung des
städtischen Wohnens nicht nur auf den Iran, sondern auf den gesamten islamischen
Kulturkreis bezieht. Diese Tatsache hat nichts mit der Religion zu tun, die Wohnform
des Hofhauses gab es schon in der Antike im subtropischen Klimagürtel von China bis
nach Nordafrika. Die städtischen Wohnformen sind meist flach errichtete ein- bis
zweistöckige geschlossene Einzel-Hofhäuser, in denen meistens eine Großfamilie lebt.
Der erste auffallende Unterschied zur abendländischen Baukultur, ist die
Introvertiertheit der persischen Architektur. Die westliche Architektur ist eine die nach
außen zur Straße hin orientiert ist und deren Außenfassaden dekoriert sind
9
.
Traditionelle islamische Häuser besitzen nach außen hin nur schlichte Lehm-
fassaden
10
, nur um Türen und Fenster herum sind teilweise Ornamente angebracht.
Sogar die prächtigen Moscheeanlagen besitzen nur schlichte Außenfassaden. Die
Gliederung beschränkt sich auf das Innere. Oft sind selbst die Außenmauern von
Moscheen nicht erkennbar, sie verschmelzen mit den umgebenden Gebäuden.
Nach außen bilden die Gebäude eine geschlossene Masse, Aus- und Zubauten sind
Ausnahmen. Der Grund für die schmucklosen Außenfassaden ist der tief verwurzelte
Glaube, daß vor Gott alle Menschen gleich sind und das jedes Hervorheben aus der
9
Ein schönes Beispiel dafür ist die historistische Ringstraßenarchitektur in Wien, in der die
Außenfassaden nicht nur übersteigert wurden, sondern auch über den eigentlichen Zweck der Gebäude
hinwegtäuschen sollten.
10
Ausnahmen sind Solitärbauten, vor allem der Osmanen.
Abb. 10 Außenfassaden der Häuser bestehen nur aus einfachen
Lehmmauern, Ahram (Verf.)
Abb. 9 Häusergruppe in Bam (Verf.)

BAUKULTUR
20
Masse daher unsittlich ist
11
. Roland Rainer schreibt dazu: ,,Die alten iranischen Häuser
hatten es nicht nötig, geschmückt zu werden. Der Charakter der Bewohner war jeder
Repräsentation nach außen abgeneigt. [...] Die wichtigste und geheiligte Zelle der
Gesellschaft war die Familie. Im Schutz ihrer eigenen vier Mauern lebend, die einen
Mikrokosmos mit Höfen, Bäumen, Wasser, kühlen Gewölben und Schlafterrassen am
Dach samt allen Bequemlichkeiten umschlossen, hatten sie es nicht nötig, nach außen
Aufwand zu betreiben."
12
Die Häuser entfalten ihre ganze Pracht nach innen zum Hof hin. Die Hoffassaden sind
reich verziert mit Stukkaturen, dekorierten Säulen und hölzernen Gittern für den
Sonnenschutz. ,,Das Leben spielt sich entweder im Haus mit seinem Innenhof ab oder
in Bazar, Hammam (Bad), Medresse und Moschee. Daraus folgt eine deutlichere
Trennung zwischen privater und öffentlicher Sphäre als in Mitteleuropa, die einhergeht
mit einer betonteren Geschlechtertrennung zwischen Mann und Frau. Das soziale
Leben des Mannes spielt sich im öffentlichen Bereich der Stadt ab, das der Frau im
Verborgenen der Häuser und so zwangsläufig im Kreis der näheren und weiteren
Familie."
13
Der zentrale Innenhof ist das markanteste Merkmal der traditionellen iranischen
Architektur in allen Klimazonen.
11
Die traditionellen islamischen Gesellschaften haben keine gesellschaftliche Schichtung.
12
Roland Rainer ,,Anonymes Bauen im Iran" Hrg. Akademische Druck- u. Verwaltungsanstalt Graz 1977,
S 15-16
13
Graf von Hardenberg: Entwerfen natürlich klimatisierter Wohnhäuser für heiße Klimazonen am
Beispiele des Iran; Düsseldorf: Hrg. Werner Verlag, 1980, S 11
Abb. 11 Hof mit Wasserbecken und Vegetation, Kashan (MANZOOR, S.
1989)
Abb. 12
Stukkaturen
im Hof,
Narenjestan,
Shiraz (Verf.)

BAUKULTUR
21
Das Wohnhaus ist grob in zwei Bereiche geteilt, einen öffentlichen für die Gäste
(Divanshane, Salamic oder Biruni) und einen rein privaten für die Familie (Haram oder
Andaruni). Der Gästebereich ist die Sphäre der Männer, der Familienbereich die der
Frauen. Männlicher Besuch, der nicht zur Großfamilie gehört, sollte nur beschränkten
Kontakt zu den weiblichen Mitgliedern des Haushaltes haben.
14
Den rein religiösen
Hintergrund der Trennung in zwei separate Bereiche erkennt man daran, daß er bei
nicht muslimischen Häusern am selben Ort (z.B. Zoroastren in Yazd) nicht vorhanden
ist.
Das Empfangszimmer für den Gästeverkehr ist ein außerordentlich wichtiger
Bestandteil einer iranischen Wohnung, weil dem Gast ein viel höherer Stellenwert
beigemessen wird als in Europa. Bei kleinen Wohneinheiten, die über kein eigenes
Empfangszimmer und Gästezimmer verfügen, müssen andere Räume kurzfristig für
diese
Zwecke
umfunktioniert
werden können.
Die Aufenthaltsräume wechseln je
nach Tages- und Jahreszeit,
abhängig
davon
ob
die
Temperatur in ihnen im Sommer
oder Winter, morgens, mittags
14
Es gibt teilweise an den Eingangstüren zwei verschiedene Türklopfer, einen runden für Frauen und
Familienmitglieder, und einen stabförmigen für Männer und Gäste. Durch den verschiedenen Klang der
Türklopfer weiß man im Haus wer in etwa vor der Tür steht und wer deshalb die Tür öffnen sollte. (vgl.
dazu Abb. 14)
Abb. 13 Raumaufteilungsmodel in privaten Familienbereich
und Gästebereich, am Beispiel eines großen Hauses und
eines einfachen Hauses (MANZOOR, S. 1989)
Abb. 15 Verschiedene Funktionen eines Raumes (MANZOOR, S. 1989)
weiblichen Türklopfer männlicher Türklopfer
Abb. 14 Eingangstür eines traditionellen Hauses (Verf.)

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oder abends angenehm ist. Es gibt zwar aufgrund des westlichen Einflusses genau
Bezeichnungen für die Räume, die Funktionen der Räumlichkeiten wechseln aber je
nach Bedarf. Räume, die am Tag als Eß- und Wohnzimmer genutzt werden, dienen in
der Nacht als Schlafzimmer. Die im Westen übliche Raumeinteilung in Schlaf-, Wohn-
und Eßzimmer gibt es in den traditionellen iranischen Wohnhäusern nicht. Nur den
Naßräumen und Vorratsräumen ist eine feste Nutzung zugeordnet, selbst die Küche
wird oft für andere Zwecke umfunktioniert und auf die Dachterrasse oder den
überdachten Hof verlegt. Im Sommer hält man sich in beschatteten Außenbereichen
oder in hohen, großvolumigen Räumen auf, die sehr oft über Lüftungsöffnungen
gekühlt werden. Im Winter zieht man
sich in kleine, niedrige Räume zurück.
Aus diesem Grund gibt es im
traditionellen iranischen Haus auch
kaum Möbel im westlichen Sinn,
sondern nur flache Tablett-Tische,
Teppiche, Sitzkissen und Schlaf-
matratzen, die dort aufgebaut werden,
wo
man
sich
gerade
aufhält.
Gegenstände wie Geschirr, Bettzeug,
persönliche Wertsachen, werden in Abstellräumen, Wandnischen
15
und kleinen Truhen
aufbewahrt.
15
Als Wandnischen findet man vor allem Spitz-, und Rundbogennischen mit einer Laibung von ca. 15cm
Abb. 16 Traditionelles Wohn- und Empfangszimmer (Verf.)
Abb. 17 Innenraumausstattung Narenjestan, Shiraz (Verf.)

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Trotz der geringen Zahl von Möbeln bieten die Wohnungen, insbesondere jene reicher
Leute, einen prunkvollen Anblick. Stukkaturen, Malereien und Mosaike an Decken und
Wänden, verzierte Vorhänge, seidene Tapeten und Sofas sowie vor allem die
prächtigen Teppiche erzeugen eine außergewöhnlich üppige Atmosphäre. Selbst
bescheidene Wohnungen von armen Leuten besitzen in allen Räumen noch
Stukkaturen und Teppiche.
Flexibilität des Raumprogrammes ist daher eines der wichtigsten Kriterien für ein
iranisches Haus. Ein Umstand dem die vordringende westliche Wohnkultur nicht
gerecht werden kann.
Neben der Schlichtheit der Häuser nach außen fällt besonders ihre Geschlossenheit
auf. Die Geschlossenheit des Wohnhauses soll nicht nur vor dem Klima schützen, sie
dient auch dazu, die Bewohner vor fremden Blicken zu bewahren. Dieser sehr
ausgeprägte Schutz der Privatsphäre ist religiös motiviert und dient der ungestörten
Beweglichkeit der Familie. Der Hof ist deshalb immer mit einer hohen Mauer umgeben,
die oft höher als das Gebäude ist. Auch das Flachdach ist immer ein rein privater
Bereich des Hauses und dient zur Lagerung von Vorräten, als Schlafterrasse im
Sommer oder in kleinen Häusern ohne eigene Küche als Kochstelle. Das Betreten der
Dachterrasse durch Fremde würde die Sicht in den Hof, also in die Privatsphäre,
gewähren, deshalb ist sie umgeben von einer niedrigen, durchbrochenen Mauer,
Netzmauerwerk oder Holzgitter, um gegen Einblicke und starken Wind zu schützen.
Um den Einblick in den Hof im Eingangsbereich zu verhindern, wird eine zweite
Abb. 18 Das Hofhaus ist die Negativform des westlichen Hauses, der
Grünbereich liegt in der Mitte anstatt rundherum, und die Fassaden sind nach
Innen orientiert im Gegensatz zum uns bekannten Haus. (MANZOOR, S.
1989)
Abb. 19 Die
Häuser sind
zum
Straßenraum
hin fast völlig
geschlossen.
Gasse in Yazd
(Verf.)

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parallele ,,Geistermauer" errichtet, die einen Gang bildet über den man erst durch eine
Biegung den eigentlichen Hof erreicht. Als Alternative zur Geistermauer gibt es oft
einen kleinen Übergangsraum (Hashti).
Der Schutz der Intimsphäre an Orten an denen man nicht gestört werden will, wie
Wohnhäusern, Schulen, Moscheen, Bädern, ist immens wichtig für die Architektur im
islamischen Kulturkreis. Das ist ein weiterer Grund dafür, weshalb den Versuchen die
westliche Architekturauffassung zu etablieren, Grenzen gesetzt sind.
Abb. 20 Hammam Vakil in Shiraz (Verf.)
Ende der Leseprobe aus 120 Seiten

Details

Titel
KLIMAGERECHTES BAUEN IN DER TRADITIONELLEN IRANISCHEN ARCHITEKTUR/ HOTELANLAGE BEINOL HARAMEIN IN SHIRAZ
Hochschule
Technische Universität Graz
Note
1
Autor
Jahr
2001
Seiten
120
Katalognummer
V185668
ISBN (eBook)
9783656983644
ISBN (Buch)
9783867464215
Dateigröße
61963 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
klimagerechtes, bauen, traditionellen, iranischen, architektur/, hotelanlage, beinol, haramein, shiraz
Arbeit zitieren
Jochen Gartler (Autor:in), 2001, KLIMAGERECHTES BAUEN IN DER TRADITIONELLEN IRANISCHEN ARCHITEKTUR/ HOTELANLAGE BEINOL HARAMEIN IN SHIRAZ, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/185668

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