Bullying als Gewaltphänomen an Schulen


Examensarbeit, 2004

325 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. EINLEITUNG

2. ZUR THEORIE VON BULLYING
2.1. WAS IST BULLYING
2.1.1. Wissenschaftliche Perspektive
2.1.2. Bullying aus Sch ü lerperspektive
2.1.3. Bullying aus Lehrerperspektive
2.1.4. Bullying - Abgrenzung zu anderen Formen der Aggression
2.2. BULLYING IM BEZIEHUNGSGEFLECHT DER SCHULE
2.2.1. Rolle des Lehrers
2.2.2. Rolle des Sch ü lers
2.2.3. Rolle der Eltern
2.4. MÄDCHEN UND JUNGEN - WER VIKTIMISIERT WIE?
2.5. BULLYING - GESELLSCHAFTSFÄHIG?
2.6. INTERNATIONALER STAND DER FORSCHUNG
2.6.1. Deutschland
2.6.2. Gro ß britannien
2.6.3. Skandinavien

3. URSACHEN VON BULLYING
3.1. WIE ENTSTEHT BULLYING
3.2. ALTERSDIFFERENZEN BEIM BULLYING: ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGISCHE ERKENNTNISSE
3.3. SOZIO- PSYCHOLOGISCHE ERKENNTNISSE
3.4. WARUM WIRD EIN SCHÜLER ZUM BULLY?
3.5. WARUM WIRD EIN SCHÜLER ZUM VICTIM?
3.6. HAT DAS OPFER SELBST SCHULD?
3.7. DIE SCHULE ALS BRUTSTÄTTE VON BULLYING
3.7.1. Klassengr öß e und Ort der Schule als Indikatoren?
3.7.2. Bullying in der Pause
3.7.3. Der Lehrer als Bully
3.7.4. Mitsch ü ler als Mitt ä ter
3.7.5. Unterschiede in der Schulart
3.6. MANGEL AN EMOTIONALER INTELLIGENZ?

4. FOLGEN VON BULLYING
4.1. PSYCHISCHE UND PHYSISCHE FOLGEN WÄHREND DER SCHULZEIT
4.1.1. Folgen f ü r die Victims
4.1.2. Folgen f ü r die Bullies
4.2. PSYCHISCHE UND PHYSISCHE SPÄTFOLGEN
4.2.1. Folgen f ü r die Victims
4.2.2. Folgen f ü r die Bullies
4.3. AUSWIRKUNG AUF DAS SOZIALE SYSTEM SCHULE
4.4. SOZIALE AUSWIRKUNG AUF DIE UMWELT DES OPFERS

5. INTERVENTIONSMÖGLICHKEITEN
5.1. DIE AUFGABEN UND MÖGLICHKEITEN DER SCHULE
5.1.1. Curriculare M ö glichkeiten
5.1.2. Funktion der Lehrer
5.1.3. Funktion der Eltern
5.2. DIDAKTISCH-METHODISCHES VORGEHEN IN DER SCHULE
5.2.1. Anti-Bullying Programme f ü r die Schule
5.2.2. Smob-Fragebogen
5.2.3. Olweus-Konzept
5.2.4 Mediation
5.2.5. Der Film 'Bully Dance'
5.3. MÖGLICHE AUßERSCHULISCHE HILFE FÜR BETROFFENE

6. DAS INTERVIEW
6.1. DIE BEGRÜNDUNG DER FRAGEN
6.2. DIE FRAGEN UND ANTWORTEN

7. RESÜMEE

8. ANHANG

9. LITERATURVERZEICHNIS

Sticks and stones may break my bones, but words can only hurt me.

Sticks and stones break only skin,

while words are ghosts that haunt me.

Slant and curved the words-swords fall to pierce and stick inside me, Bats and bricks may ache through bones, but words can mortify me.

Pain from words has left its scar on mind and heart that's tender. Cuts and bruises now have healed; it's words that I remember.

(Verfasser unbekannt)

1. EINLEITUNG

Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Tatsache, dass Schüler von Seiten eines oder mehrerer Mitschüler über einen längeren Zeitraum Aggressionen in physischer und/oder psychischer Form ausgesetzt sind. Diese Aggressionen können auch von Lehrenden ausgehen oder von Schülern gegenüber ihren Lehrern. Auf den letzteren Aspekt werde ich aus Gründen der Komplexität nicht vertieft eingehen können.

Es ist schwierig, einen deutschen Begriff zu finden, der das Phänomen treffend bezeichnet. Im Skandi- navischen wird der Begriff 'mobbing' oder 'mobbning' verwendet. Im deutschen werden Begriffe wie 'schikanieren' oder 'mobben' benutzt1. Der Begriff 'Mobbing' ist in der Bundesrepublik mittlerweile sehr verbreitet. In der Schweiz wird vorzugsweise der Begriff Plagen verwendet und der Ausdruck Sekkieren kann in Österreich angetroffen werden2.

Mobbing wird in der Regel zur Kennzeichnung von Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz verwendet. Andere Autoren wiederum gebrauchen den Begriff 'Mobbing' in einem anderen Zusammenhang, um explizit das Phänomen von Gruppenaggression zu beschreiben und es von individuellen Aggressionen zu unterscheiden.

Der Schwerpunkt dieser Arbeit ist im Bereich der Schulgewalt angesiedelt. Um eine Abgrenzung von Gewalt am Arbeitsplatz herzustellen, werde ich den Begriff Bullying verwenden. Dieser hat sich in der deutschen Forschung etabliert, weil er zum einen auf internationaler Ebene das selbe Phänomen beschreibt und somit eine Verständigung einfacher möglich ist und zum anderen der Begriff 'Bullying' nicht nur Gewalt von einer Gruppe gegen ein Individuum beschreibt, sondern auch Gewalt im dyadischen Kontext inkludiert. Viele aktuelle deutsche Forschungsarbeiten wie beispielsweise von Scheithauer et al. (2003)3 und Schäfer (2001)4 verwenden den Begriff Bullying, um damit soziale Aggression unter Schülern zu beschreiben.

Bullying unterscheidet sich von gewöhnlichen Konflikten dadurch, dass die Menschenwürde angegriffen wird. Das Vertrauen in sich selbst und seine Fähigkeiten, die Lernmotivation und vor allem das Wohlergehen leiden darunter. Bei Bullying in der Schule und speziell in Klassenverbänden wird der Schulerfolg vieler Kinder nachhaltig gestört5. Außenstehende schalten sich erst dann ein, wenn das Bullying Formen angenommen hat, die ein Bagatellisieren nicht mehr zulassen. Doch die Folgen und vor allem auch die Spätfolgen sind schwer absehbar.

In der Bundesrepublik Deutschland sichert das Grundgesetz jedem einzelnen Kind den Schutz vor Verletzung seiner Würde und seiner Person zu. Die UN- Kinderkonvention6 bekräftigt die Rechte auf Schutz und Förderung seiner Entwicklung. Bis zum vollendeten achtzehnten Lebensjahr genießen so alle Kinder einen besonderen rechtlichen Schutz, ein ausdrückliches Diskriminierungsverbot eingeschlossen7.

In den letzten Jahren gab es schwere Gewaltdelikte an den Schulen, die dazu führten, dass nach Interventions- möglichkeiten gesucht wurde. Die schweren Übergriffe sind jedoch in der Unterzahl. Die Probleme liegen häufig im Bereich der subtileren Gewalt, die letzt- endlich für die Betroffenen ein erheblich größeres Problem darstellen können. Im deutschen Sprachraum liegen dazu bisher wenige Forschungsarbeiten vor, so dass noch viel Explorationsbedarf besteht. Ein Grund für die wenigen Forschungsergebnisse, die sich explizit mit dem Bullying beschäftigen, besteht wohl darin, dass Bullying häufig als ein untergeordnetes Phänomen der Gewaltforschung betrachtet wird. Die Autorengruppen Hanewinkel und Knaack8, die Arbeitsgruppe um Scheithauer9, die Arbeitsgruppe um Lösel10 sowie die interkulturellen Vergleiche von Wolke, Woods, Stanford und Schulz11 haben sich eingehender mit dem Thema Bullying an deutschen Schulen beschäftigt. Die Phase der systematischen Bullying-Forschung begann vor etwa 30 Jahren und ist sehr eng mit dem Namen Olweus verknüpft. Olweus, ein skandinavischer Forscher, entwickelte einen Fragebogen, den so genannten Bully/Victim-Questionnaire. Dieser wurde mit großem Erfolg in Norwegen und Schweden eingesetzt. Die Forschung in Skandinavien, aber auch in England erlebte einen großen Aufschwung, als jährlich Kinder am so genannten 'Bullycide' (bully + suicide)verstarben12. In England sterben jährlich etwa zehn Schüler an dieser Form des Suizids13.

Beim Bullying geht es zunächst nicht um die Frage der Schuld, sondern darum, die Situation der Beteiligten zu verstehen und die Beweggründe der involvierten Schüler nachvollziehen zu können. Wichtig ist darüber hinaus, die Rolle der 'Zuschauer' richtig einzuordnen und deren Funktion zu verstehen. Bullying tritt nur dort auf, wo es an Zivilcourage fehlt, wo demonstrativ weggeschaut wird. Goldfuß (2002) sagt dazu: "'It takes two to tango' - zum Tango gehören immer zwei."14 Er unterstreicht damit, dass es immer mehr als nur einen Verursacher gibt.

Fragen, die während der Anfertigung dieser Arbeit entstanden sind, möchte ich durch ein Interview mit dem Diplom Psychologen Tobias Hayer beantworten. Das Interview befindet sich auf einer CD im digitalen Anhang. Zusätzlich enthält die CD einen Kurzfilm ('Bully Dance'), der zum Einsatz in der Schule bestimmt ist, eine Anti-Bullying Reportage, die ebenfalls im schulischen Kontext eingesetzt werden kann, alle verwendeten Online-Dokumente und zusätzliches Informationsmaterial zum Thema Bullying. Ich habe mich dazu entschieden, in dieser Arbeit das Substantiv 'Bullying' auf Grund der eindeutigen Konnotation zu verwenden. Aus dem Substantiv 'Bully' bzw. aus dem Englischen entlehntem substantiviertem Verb 'Bullying' lässt sich nur schwer ein Verb ableiten. Aus diesem Grund werde ich in meiner Arbeit auf das Verb 'viktimisieren' ausweichen. Das Verb 'viktimisieren' wird in dieser Arbeit synonym mit 'Bullying' gesetzt, es weist auf dasselbe Gewalt- Phänomen hin15.

In der deutschen Grammatik ist die Endung 'y' nicht vorhanden und auch wenn es sich zunächst ungewohnt liest bzw. anhört, habe ich mich des Weiteren entschieden, aus der Endung 'y' wie im Englischen Plural die Endung 'ies' zu machen. Die Problematik des Begriffs Mobbing liegt meiner Ansicht darin, dass er in der Fachliteratur bereits zu sehr mit Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz gleichgesetzt wird. Der Forscher Olweus hat in allen seinen englischsprachigen Übersetzungen das Phänomen mit Bullying bezeichnet und auf den Ausdruck 'Mobbing' verzichtet16. Nach Sichtung der wissenschaftlichen Literatur, gerade der Über- setzungen aus dem englischsprachigen Raum ist deutlich geworden, dass auf der Schulebene bewusst der Begriff 'Bullying' und nicht 'Mobbing' verwendet wird. Scheithauer et al. (2003) meint:

"Zur Beschreibung von Bullying hat sich in der Fachliteratur etabliert, von Viktimisierungen (Victims) im Falle der Opfer/Betroffenen zu sprechen und von Tätern (Bullies) im Falle der Kinder/Jugendlichen, von denen die Übergriffe ausgehen."17

Aus diesem Grund verwende ich den Titel: ' Bullying als Gewaltphänomen an Schulen'.

Im weiteren Verlauf kann es in einigen Zitaten vorkommen, dass der Begriff Mobbing auftaucht. Dieser ist inhaltlich dem Begriff Bullying gleichzusetzen. Es wird in dieser Arbeit aus Gründen der besseren Lesbarkeit bei allen Personenbezeichnungen die maskuline Form verwendet. Selbstverständlich inkludiert dies beide Geschlechter.

2. Zur Theorie von Bullying

2.1. Was ist Bullying

Zunächst möchte ich beispielhaft zwei Bullying- Situationen schildern die aus dem wahren Leben gegriffen sind. Viele werden solche Situationen bereits miterlebt haben. Das kann einerseits aktiv, als Betroffener, andererseits passiv, als Beteiligter, an der Tat gewesen sein.

Eine erniedrigende Thronbesteigung

"Frau M. ließ zu Beginn des Unterrichts fast immer alle Schüler aufstehen. Dann stellte sie Vokabelfragen. Wer sich zuerst meldete und die Fragen richtig beantwortete, durfte sich setzen. Wer die Frage falsch beantwortete, musste sich auf den Stuhl stellen und mindestens zwei Fragen richtig beantworten, bevor er sich setzen durfte. Waren die Antworten aber wieder falsch, so hatte er sich auf den Tisch zu stellen.

Thomas stand in fast jeder Unterrichtsstunde auf dem Tisch. Frau M. und die Mitschüler brachen jedes Mal in Gelächter aus."18

They don't like me

"They were older than me, they took a dislike to me...various things happened ...they would take my cardigan and kick it around as a football, and they would kick me out of the way and carry on...one boy pulled my hair so hard that some came out, he dropped it in front of me...I was pushed off the climbing- frame, I didn't realise I had concussion but that's what it was...I remember feeling very alone - no-one would help me...I dreaded going to school. I'm quite insecure, even now...I won't believe that people like me."19

In der ersten Schilderung wird die Position eines Schülers dargestellt, der durch seine Lehrerin bloßgestellt wird und im zweiten sind es die Mitschüler, die sich gegen eine Einzelperson verschworen haben. Im ersten Beispiel ist es zwar zunächst nur die Lehrerin, die den Schüler in eine kompromittierende Situation bringt, die Mitschüler verstehen aber sehr schnell, das Verhalten des Lehrers zu kopieren und sich ebenfalls über den Mitschüler zu 'amüsieren'. Die Lehrerin lebt hier eine Verhaltens- weise vor, die von den Schülern schnell angenommen wird und zu einer spannungsgeladenen Atmosphäre führt. Der Schüler versteht häufig nicht, warum er von anderen viktimisiert wird. In diesen Beispielen hat der Schüler keine Möglichkeit sich der Viktimisierung zu entziehen.

Um nicht aufzufallen unternehmen sie alles, um soziale Kontakte zu knüpfen. Häufig schlagen diese Versuche fehl und führen zu einer noch größeren Unsicherheit. Im einigen Fällen führt das zur Schulangst bzw. zum Fernbleiben der Schule.

Die genannten Probleme verweisen auf Situationen im schulischen Kontext. Es werden dauerhafte über einen längeren Zeitraum währende Angriffe auf ein wehrloses Opfer beschrieben.

"Diese Art der wiederholten Erniedrigung, Drangsalierung und Quälerei durch Einzelpersonen oder Gruppen manifestiert sich in unterschiedlichen Ausdrucksweisen (körperlich, verbal und/oder auf der Beziehungsebene) und charakterisiert ein spezifisches Phänomen aggressiven Verhaltens, das international unter dem Begriff Bullying bekannt ist."20

Es sieht so aus, als ob fast jede Literatur damit anfängt, die Frage nach dem 'Was ist Bullying' zu stellen, um dann eine mehr oder minder befriedigende Antwort zu geben. Die Vorstellungen der Gesellschaft, abhängig vor allem von der Altersklasse, sind sehr unterschiedlich. Mit einer Erklärung des Begriffs kann jedoch sichergestellt werden, dass der Leser eine klare Vorstellung bekommt, was mit dem Begriff Bullying aus wissenschaftlicher Sichtweise assoziiert wird. Ein großer Teil der Gesellschaft irrt in der Annahme, dass es ausreicht zu sagen, 'Bullying ist...' und dann eine Liste von Verhaltensweisen zu nennen, die aus ihrer subjektiven Erfahrung der Beschreibung von Bullying gerecht werden. Diese beschreiben nur die Symptome und nicht das eigentliche Problem. Randall (1996) listet nach einer Befragung von sechs Jahre alten Kindern die folgenden Ansichten von Bullying:

"... when they bang me against the wall and kick me",

"... the way they call me names like scumbag",

"... standing close to me and looking though",

"... taking me lunch of and looking on it",

"... saying my Mom's a slag",

"... saying I'm a rotten footballer and not letting me play with them",

"... spitting on my new coat."21

Kinder mit 15 Jahren scheinen eine ähnliche Haltung zu haben. Mit dem Unterschied, dass sich die Anzahl der Übergriffe erhöht und gerade bei den Mädchen die Formen von Bullying auf subtilerer Ebene von statten geht.

"Bullying in our school is all about beating people up."

"It's making the weak ones cough up (money, sweets, etc.)."

"...telling tales about me and my boyfriend - I'm not a tart."

"It's throwing my stuff out of the window every day."22

Die Aussagen der Kinder und Jugendlichen reflektieren ein spezifisches Verhalten und machen daraus einen Gattungsbegriff: Bullying. Die Beschreibungen zeigen allerdings nicht, was Bullying tatsächlich ist. Es wird aus einer subjektiven Perspektive beschrieben wie Bullying praktiziert wird, es sagt jedoch nichts darüber aus, was es tatsächlich ist.

In der Fachliteratur werden vielfach die Begriffe direktes und indirektes Bullying verwendet. Ein Schüler, der andere dazu motiviert, Mitschüler zu viktimisieren, verwendet indirektes Bullying. Jemand, der selber Gerüchte und Lügen über eine andere Person verbreitet, mit der Intention, ihr zu schaden, ver- wendet eine direkte Form. Eine weitere Form ist die Ausgrenzung bzw. Isolierung einer Person. Alle drei Alternativen vermischen sich im Schulalltag, da sie meist nicht separat von einander auftreten, sondern in einer engen Korrelation miteinander stehen. Eine zu starke Differenzierung des Begriffs führt zu Missver- ständnissen, daher sollte der Begriff Bullying alle genannten Alternativen inkludieren23. Olweus (1999) verwendet, wie viele andere Wissenschaftler, in seiner Literatur den Begriff Bullying, Viktimisierung und Bully/Victim. Jeder dieser Begriffe führt auf das selbe Gewalt-Phänomen zurück24.

Schallenberg (2000) hat die häufigsten BullyingÜbergriffe zusammengetragen:

- Auflauern und Abpassen auf dem Schulweg, Verfolgen, Jagen, Knuffen, Stoßen, Verprügeln
- Ausgrenzen aus der Klassengemeinschaft, beim Spielen und beim Treffen
- Auslachen, Lächerlichmachen, Unfreundlichkeit, und verletzende Bemerkungen
- Erfinden von Gerüchten und systematische üble Nachrede
- Erpressung von materiellen Werten oder bestimmten Handlungen mit Androhung von Gewalt
- Einschüchterung mit Erschrecken und Gewaltandrohung, Zum-Schweigen-Bringen
- Hänseleien, stetiges Verspotten, Nachrufen von Schimpfnamen
- Sexuelle Belästigung
- Unfaires Verhalten beim Sport, Fallenstellen
- Ungerechtfertigtes Anschuldigen, gezielte Denunziation
- Verstecken, Beschädigen, Stehlen von Kleidungsstücken oder anderem Eigentum
- Zerstören von im Unterricht erstellten Materialien oder Arbeiten
- Zurückhalten wichtiger Informationen25

Bullying kann als eine spezifische Form der Aggression angesehen werden. Die Intention des Aggressors, bzw. in etwa 50% der Fälle die Intention der Aggressoren, besteht darin, gegen ein Individuum vorzugehen. Das Victim wird gezielt physisch und/oder psychisch viktimisiert. Der Zweck aus Sicht des Aggressors besteht meistens darin, seinen sozialen Status aufzuwerten. Bullying findet häufig dort statt, wo keine Kontrolle vorhanden ist, wie in hierarchisch gegliederten sozialen Systemen und ist

"originär ein kollektiver Prozess, der sich nicht in Dyaden zwischen einem Opfer und einem Täter erschöpft."26

Es gibt eine Reihe von Fachbegriffen, die das Schikanieren von Menschen auf unterschiedliche Weise beschreiben. Abhängig davon, in welchem Bereich unserer Gesellschaft es auftritt, haben sich die Begriffe wie folgt etabliert:

- 'Bossing' findet dort statt, wo Mitarbeiter von ihren Chefs schikaniert werden.
- 'Bullying' findet in Schulen statt.
- 'Dissen' findet dann statt, wenn ein anders denkender Mensch ausgegrenzt wird.
- 'Stalking' ist 'persönlicher' Psychoterror, der meist aus sehr persönlichen Motiven passiert.
- 'Chairing' findet meist auf höheren Führungsebenen statt, wo einer versucht, dem anderen die Position streitig zu machen.
- 'Staffing' ist das negative Vorgehen von Mitarbeitern gegen die Führungsebene.
- 'Shaming' ist das Vorgehen gegen die eigene Institution in der man tätig ist, z.B. durch Imageschädigung.
- 'Defaming' Das Erstellen einer Fama, durch Erfinden von diskriminierenden Geschichten über Einzelne oder Gruppen von Personen, durch das ein negatives Gesamtbild entsteht27.

Um Bullying noch stärker einzugrenzen, werden kleinere Konflikte, die sich entweder durch ein Gespräch, oder ggf. auch von selber klären und Auseinandersetzungen zwischen zwei gleichstarken Schülern, nicht als Bullying bezeichnet28. Als Bullying kann nur eine über mehrere Monate anhaltende Ausgrenzung eines individuellen Schülers bezeichnet werden. Bullying ist keine Streitigkeit, die zwischen zwei Schülern stattfindet, auch wenn das gegenseitige Necken bereits über einen längeren Zeitraum stattfindet. Erst wenn die Verunglimpfung eines einzelnen Schülers, durch einen oder mehrere Schüler, über eine längere Periode stattfindet, spricht man von Bullying29.

In fast allen Schulklassen sind ein oder mehrere Schüler, Jungen wie Mädchen, immer wieder das Ziel feindseliger Handlungen. Bei folgenden sechs Merkmalen spricht man laut Kasper (2002) von Bullying:

- Ein Konflikt hat sich verfestigt.
- Von zwei Konfliktparteien ist eine, zumeist eine einzelne Person, der anderen Partei/Person unterlegen.
- Diese Person wird häufig und
- über einen längere Zeit angegriffen oder drangsaliert.
- Diese Person hat kaum die Möglichkeit, sich aus eigener Kraft aus der Situation zu befreien.
- Ein sechstes Kriterium, das Loswerden des Opfers mit allen Mitteln, kommt in dieser Intensität in der Schule aber eher selten vor30.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass beim Bullying die Aggression in fast allen Fällen auf eine Person gerichtet wird, d.h. der Bully fokussiert sein negatives Verhalten auf ein Individuum. Damit hebt sich Bullying von der prototypischen Gewalt ab, da der Täter hier das Opfer nach anderen Kriterien wählt und vor allem nicht immer gegen die gleiche Person vorgeht31.

"Bullying kann als ein „Spezialfall” aggressiven Verhaltens aufgefasst werden, bei dem nicht nur individuelle Differenzen im Vordergrund stehen, sondern der soziale Kontext eine bedeutende Rolle spielt."32

Smith et al. (1995) halten fest, dass es sich bis zu einer gewissen Instanz um einen natürlichen Prozess handelt, da es in einer Gesellschaft immer Formen des Machtmissbrauchs geben wird und da eine Schulklasse eine soziale Institution ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass es einen Missbrauch der sozialen Hierarchie gibt. Smith formuliert wie folgt:

"Bullying can be described as the systematic abuse of power. There will always be power relationships in social groups, by virtue of social strength or size or ability, force of personality, sheer numbers or recognised hierarchy."33

2.1.1. Wissenschaftliche Perspektive

Die wissenschaftlichen Perspektiven von Bullying divergieren sehr. Dies fängt bereits bei der Begriffs- bestimmung an und setzt sich bei der Unterordnung in die Aggressionsforschung fort. Es wird hier ein Über- blick über die unterschiedlichen Begrifflichkeiten und explizit des Phänomens Bullying im wissenschaftlichen Diskurs gegeben.

Die Begriffsbestimmung wird bereits dadurch erschwert, dass Mobbing synonym zu Bullying verwendet wird, aber auch signifikante Unterschiede aufweist. Kasper (2004) und Hanewinkel et al. (1997) verwenden den Begriff Mobbing, der wie bereits eingangs erwähnt 'zu einer Art Modebegriff' und fast schon Synonym für alle möglichen konfliktbeladenen Situationen geworden ist34. Unter anderem aus diesem Grund sind in der getrennten Forschung für das gleiche Phänomen verschiedene Bezeichnungen entwickelt worden.

"In angelsächsischen Ländern wird die Bezeichnung Bullying für Schülermobbing verwendet. In der Literatur wird dabei unterschieden nach aktivem Bullying, dem aggressiven Angriff durch Täter, und dem passiven Bullying oder Viktimisierung, der Opferperspektive."35

Der Term Bullying wurde von Olweus (1978) in die wissenschaftliche Diskussion eingebracht. Er beschreibt mit dem Phänomen Bullying ein Kind, das systematisch geärgert, terrorisiert und viktimisiert wird36. Olweus (1992) schreibt:

"The basic features of the bullying concept require the attack, carried out by one or more perpetrators, to intend to have negative consequences, to occur repeatedly and over a longer period of time "37

Olweus (1994) hat eine Definition aufgestellt, die von der Mehrheit aller Wissenschaftler akzeptiert wird:

"A student is being bullied or victimized when he or she is exposed, repeatedly and over time, to negative actions on the part of one or more other students."38

Auf Grund der Ähnlichkeit der Begriffe Mobbing und Bullying sollen der Ursprung und die Ähnlichkeiten aufgezeigt werden. Konrad Lorenz hat den Begriff Mobbing ursprünglich zur Beschreibung eines Angriffs einer Gruppe von Tieren auf einen Eindringling verwendet39. Leymann (1993) hat den Begriff auf das Gesellschaftsphänomen übertragen. Seine Forschung hat den Fokus schwerpunktmäßig auf das Berufsleben gelegt und stellt folgende Definition auf:

"Der Begriff Mobbing beschreibt negative kommunikative Handlungen, die gegen eine Person gerichtet sind (von einer oder mehreren anderen) und die sehr oft und über einen längeren Zeitraum hinaus vorkommen und damit die Beziehung zwischen Täter und Opfer kennzeichnen."40

Die Ursachen von Bullying und Mobbing zeigen viele Parallelen auf. Im Unterschied weist Olweus (1994) jedoch darauf hin, dass beim Bullying ein Ungleich- gewicht der Kräfte vorhanden sein muss, um eine Situation als Bullying bezeichnen zu können. Mobbing nach Leymann (1998) wird auch dann als solches erkannt, wenn dieses Ungleichgewicht nicht vorhanden ist. Leymann hat seinen Forschungsschwerpunkt auf die Berufswelt gelegt und Olweus seinen auf die Schule, daraus können sich diese Unterschiede eventuell ableiten lassen41.

Eine Definition von Bullying, die meines Erachtens alle Erkenntnisse vereint, ist die von Roland (1993):

"Bullying is a longstanding violence. Physical or psychological, conducted by an individual or a group and directed against an individual who is not able to defend himself in the actual situation."42

Diese Definition von Bullying stellt heraus, dass es sich um gewalttätige Übergriffe eines Einzelnen oder einer Gruppe gegenüber einem Individuum handelt, also nicht um Auseinandersetzungen Gleichstarker. Das Opfer ist meist jünger, ist physisch Unterlegen und hat weitere unterlegene Persönlichkeitsmerkmale.

Mit den Definitionen von Roland (1993) und Olweus (1994) sind oder waren nicht immer alle Wissenschaftler einverstanden. Pikas (1989) war der Auffassung, dass der Begriff Bullying nur in Verbindung von Viktimi- sierungen von einem einzelnen Schüler verwendet werden sollte. Der Begriff Mobbing wiederum sollte nur dann Anwendung finden, wenn mehr als eine Person negative Handlungen gegen ein Individuum ausführt43. Im englischsprachigen Raum hat sich der Begriff Bullying durchgesetzt, der soviel wie tyrannisieren, verängstigen oder schikanieren bedeutet. Bullying, hat in der internationalen Forschung einen hohen Stellenwert und auch hier hat sich die Bezeichnung Bullying mehrheitlich durchgesetzt. Nicht zuletzt liegt das an der Internationalität, durch die fast alle Forschungsarbeiten auf Englisch publiziert werden. Auch der bekannte Forscher Pikas (2002) hat seinen Standpunkt dazu folgendermaßen verändert:

"So, I hereby declare my surrender to the customary English usage and will use the term 'group bullying' instead of 'mobbing'."44

Der Grund für den Sinneswandel erklärt Pikas (2002) wie folgt:

"As users of the English language know, the word 'bullying' automatically embodies 'intentional abuse exerted by one or more children'. I call this definition, emanating from the popular use of the word, 'the wide definition'. If I have to maintain the professional distinction between (1) handling of single bullies whose behaviour is initiated by their own personal dynamics and (2) group bullying driven by interaction in a bully group, I have to call the last mentioned phenomenon 'group bullying'."45

Pikas (2002) hat sich trotz der Verwendung des Begriffs Bullying anstelle von Mobbing dazu entschlossen, Bullying von einer Person ausgehend und von mehreren Personen ausgehend zu differenzieren. Im letzteren Fall bezeichnet er es als 'Gruppen-Bullying'.

Eine weitere Schwierigkeit entsteht in der Übersetzung des Begriffs Bullying in die deutsche Sprache Scheithauer et al. (2003), Bongers (2002) und Schäfer (1997) u.a. weisen auf die deutliche Unschärfe des Begriffs in der Übersetzung hin und ziehen es vor, den Begriff Bullying zu verwenden46.

Im Oxford Duden steht zu 'Bully' zusammengefasst folgendes:

Als Substantiv: "jemanden, der gern Schwächere schikaniert bzw. tyrannisiert. Speziell verwendet im Zusammenhang mit Schulkindern. Im abwertenden Sinne als Rabauke."

Transitives Verb: "Jemanden schikanieren, jemanden einschüchtern.'Jemanden so sehr einschüchtern, dass er etw. tut/lässt'.“47

Die deutschen Übersetzungen sind damit im Gegensatz zum angelsächsischen Begriff Bullying (Bully = brutaler Kerl) unangemessen, um die schädigenden Handlungen auf der Basis eines ungleichen Machtverhältnisses zu beschreiben. Ein Blick in das Oxford-Dictionary unterstreicht diese Aussage:

"bully: —noun. (plural -ies) person coercing others by fear. —v. (-ies, -ied) persecute or oppress by force or threats."48

Hanewinkel et al. (1997) kritisieren die Übersetzung von Bullying ins Deutsche aus folgenden Gründen: Der Bedeutungsgehalt von Bullying und Schikanieren ist in wesentlichen Punkten nicht deckungsgleich. Unter 'to bully' versteht man, wenn eine Person seine Kraft und Macht ohne Rücksicht auf andere einsetzt, um schwächere Menschen auf physische und/oder psychische Weise zu verletzen. Das Verb 'schikanieren' beschreiben Hanewinkel et al. wie folgt:

"...durch kleinliche Mittel - Spitzfindigkeiten, Erschwernisse, Nachstellungen, Rechtsverdrehungen - jemanden bedrängen, schurigeln, triezen."49

Schallenberg (2000) und Rigby (2003) nennen eine Vielzahl von Merkmalen, an denen man Bullying erkennen kann. Wichtig ist zunächst einmal, dass Bullying in Form eines Gruppenphänomens in Erscheinung tritt, auch wenn es von Einzeltätern ausgehen kann. Diese sind jedoch, wie im Verlauf noch deutlich werden wird, nicht so einfach von einander zu trennen, da der Einzeltäter vielfach die Intention hat, die Gruppe als 'Helfer' für den Bullying-Prozess zu gewinnen50.

Bullying zeichnet sich durch sein "...systematisches und strategisches Vorgehen aus"51. Die Handlungen sind damit vom Bully gut durchdacht und mit einer klaren Intention belegt. Der Bully will dem Opfer, aus welchen Gründen auch immer, Schaden zufügen. Diese schädigenden Handlungen finden über eine längere Zeitspanne statt und sind durch eine Regelmäßigkeit gekennzeichnet. Die dabei vom Bully gewählten Methoden zur Viktimisierung sind in zwei Kategorien geteilt. Zum einen werden direkte Methoden angewendet. Diese sind durch offene Aggressionen gekennzeichnet. Die indirekten Methoden sind durch Hinterhältigkeit gekennzeichnet. Jede dieser Vorgehensweisen kann physisch und psychisch sein52.

Bullying tritt größtenteils in relativ stabilen Gruppen auf. Die Personen sind sich also nicht unbekannt und verbringen viel Zeit miteinander53. Damit bleibt festzuhalten: Das Opfer hat nur sehr wenige Möglichkeiten, der Situation zu entfliehen.

Aus Pikas' (2002) Perspektive ist Bullying ein Phänomen, das einer illegalen Gruppengewalt gleichgestellt ist und mit mentalen und physischen Verletzungen einhergeht. Er ist der Ansicht, dass folgende Bedingungen vorherrschen:

1. Die Personen, die zusammenkommen, werden durch einen 'gemeinsamen Nenner' zusammengehalten: sie genießen es, ihre Opfer zu Quälen.

2. Schüler, die in individuellen Gesprächen durch einen Therapeuten befragt wurden, geben drei primäre Gründe für ihre Beteiligung am Bullying an:

a. Der Gruppendruck fordert sie alternativlos auf,
b. sie haben Angst, dass die Gruppe sich gegen sie wendet und gleichzeitig haben sie Schuldgefühle,
c. dass sich mehrere gegen ein Individuum stellen54.

Um Bullying in den aus dem verschiedenen Geschlechts-, Alters- und Entwicklungsperspektiven zu betrachten, erscheint es sinnvoll, eine Differenzierung der ver- schiedenen Aggressionsformen bei Bullying vorzunehmen.

- Direkte Aggressionen: Der Täter verwendet physische Übergriffe, aber auch kompromittierende Strategien um dem Opfer Schaden zuzufügen. Eine direkte Form wäre auch das Anbrüllen von Opfern. Die personalen Formen der Aggression schädigen das Opfer, werden allerdings nicht in der direkten Konfrontation durchgeführt55.
- Die indirekten Aggressionen: In diesem Fall versucht der Täter Leiden zu verursachen, ohne jedoch in Verbindung mit den Taten gebracht zu werden56.
- Die relationale Aggression: Wenn eine Person ver- sucht, über die sozialen Beziehungen eine andere Person zu schädigen, so spricht man von relationaler oder Beziehungsaggression57. Dazu zählt die Isolation einzelner, das Verbreiten von Gerüchten oder einfach das Verbreiten von erfundenen negativen Eigenschaften eines Individuums.

Scheithauer et al. (2003) sind der Auffassung, dass bei relationaler Aggression die sozialen Beziehungen zur Schädigung anderer 'genutzt' werden, während bei indirekter Aggression die Abwesenheit des Victims 'direkt' betont wird. Diese Formen der Aggression existieren nebeneinander und schließen sich daher auch nicht aus58.

- Die soziale Aggression: Darunter subsumieren Galen et al. (1997) die Intention einer Person, das Selbst- wertgefühl, den sozialen Rang eines Menschen oder auch beides zu schädigen. Die Formen der Schädigungen können sowohl direkt als auch indirekt sein59.

- Die psychische Aggression: Sie ist beim Bullying von besonderer Bedeutung. Es wird darunter alles sub- sumiert, was auf einer nicht physischen Ebene stattfindet. Scheithauer et al. (2003) benennen folgende Merkmale:

"Beleidigungen, Beschimpfungen, Diskriminierungen, Einschüchterungen, Bedrohungen, Demütigungen und Verspottungen und somit auch verbal-aggressive und relationalaggressive Verhaltensweisen."60

Um die Vielfalt der Begriffe zu ordnen, schlagen Scheithauer et al. (2003) vor, die Formen der Aggression in zwei Rahmenkonzepte zu ordnen. Sie bezeichnen sie mit prototypisch und unprototypisch. Prototypisch sind alle direkten Formen der physischen Auseinandersetzung. Bei allen aggressiven Verhaltens- weisen, die auf einer indirekten, relationalen, sozialen oder auch psychischen Ebene ablaufen, wird der Begriff unprototypisch angewendet. Auch wenn alle aggressiven Erscheinungsformen unterschiedliche Merkmale aufweisen, so lassen sie sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen:

"...sie beziehen sich auf direkte oder indirekte Schädigungen einer Person über ihre soziale Bezugsgruppe, beispielsweise durch soziale Manipulation, Verleumdung, Ausschluss oder durch das Verbreiten von Gerüchten."61

In der Bullying-Forschung wurden in der Vergangenheit primär die prototypischen Verhaltensweisen untersucht. Erst in den vergangenen Jahren wurde den versteckten, subtileren Formen des Bullyings verstärkte Aufmerk- samkeit geschenkt.

Mehrheitlich wird laut Scheithauer et al. (2003) Bullying unter drei Gesichtspunkten betrachtet:

- Physische (prototypische) Bullies
- Verbale Bullies
- Relationale (unprototypische) Bullies62

Der Vollständigkeit halber sollen die selteneren Bullying-Formen Erwähnung finden. Dazu zählt das homo- phobische Bullying, das sich durch Angst oder Feind- seligkeiten gegenüber Homosexuellen und anders geschlechtlichen Menschen äußert. Ursächlich dafür sind die traditionellen Normen für Geschlechterrollen oder die Unterdrückung eigener homosexueller Gefühle. Wird ein Junge als 'Schwuler', oder ein Mädchen als 'Hure' tituliert, dann ist es meist schwierig, diesen falschen Vorwurf zu widerlegen63.

Die Angst vor Fremden, die einer anderen Kultur angehören und für einige Menschen nicht ins gesell- schaftliche Bild passen, kann ein weiterer Auslöser von Bullying in der Schule sein. In Schulen mit verschie- denen ethnischen Zugehörigkeiten und in denen die kulturelle Annäherung nicht gefördert wird, kann es zu Bullying mit fremdenfeindlichen Hintergründen kommen. Auf diese Entwicklung wird bereits 1996 von Würtz et al. (1996) hingewiesen. Die Fremdenfurcht hat in den 90er Jahren wieder vermehrt eingesetzt. Dieser Bereich würde dem homophobischen Bullying zugeordnet werden, wenn sich die Viktimisierung über einen längeren Zeitraum, mit einer entsprechenden Auftretenshäufigkeit verbinden lässt64. Aus Untersuchungen von Moran et al. (1993) ist bekannt, dass Schüler ausländischer Herkunft häufiger Opfer von Bullying werden, als Schüler des Herkunftslandes65.

Eine weitere Form von Bullying hängt mit den modernen Kommunikationsmedien zusammen. Kurzmiteilungen (SMS), die von Mobiltelefonen oder aus dem Internet versendet werden, bieten den Bullies viel "...Distanz und Anonymität, zwei Faktoren, die eine Eskalation der Attacken begünstigen."66

Die Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen zur Gewalt an Schulen lassen sich für Bullying vielfach als nicht reliabel ansehen, da die subtileren Formen der Gewalt, wie sie beim Bullying vorkommen, nicht als Gewalt im eigentlichen Sinne betrachtet werden. Dies führt dazu, dass diese Form der Aggression in vielen Untersuchungen zur Gewaltforschung nicht auftreten bzw. keine Beachtung findet67.

2.1.2. Bullying aus Schülerperspektive

Die Fallgeschichte eines Schülers, die Kasper (2004) aufgenommen hat, beschreibt Bullying im Fach Sport.

Durch das Mannschafts-Wählen wird die Außenseiterrolle, die ohnehin bereits da ist, noch verstärkt:

"Besonders schlimm fand ich immer die Mannschaftsbildung im Sport. Ich war eigentlich ganz gut im Sport, aber wenn gewählt wurde - und es wurde immer gewählt - blieb ich stets als letzter übrig, als der, den niemand in der Mannschaft haben wollte. Das fand ich immer ganz schrecklich und ungerecht... Ich gehörte einfach nicht dazu!"68

Der Junge erzählt weiter, dass die physischen Auseinandersetzungen nachgelassen haben, jedoch die verbalen Attacken zugenommen haben. Er beschreibt seine Situation wie folgt:

"Die verbalen Auseinandersetzungen, die bestän- digen Kränkungen und die Isolierungen durch die anderen haben mich schwer belastet. Außerdem wurde ich praktisch von allem ausgeschlossen."69

Dieser und viele andere Schüler, die viktimisiert werden, sind in der Entfaltung ihrer Rechte, Freiheiten und Möglichkeiten behindert und müssen sich oft gegen nur schwer transparent zu machende Anfeindungen wehren70.

Konflikte sind ein Teil der kindlichen Entwicklung. Sie sind wichtiger Bestandteil des sozialen Lernens und insofern eine natürliche Angelegenheit. Hanewinkel et al. (1997) vertreten in diesem Zusammenhang jedoch die Ansicht, dass Gewalttaten ein "...(gelerntes) aggressives Verhaltensmuster..."71 darstellen. Es wird positiv verstärkt, wenn der Bully sein Ziel erreicht und/oder Aufmerksamkeit durch sein soziales Umfeld bezieht. Durch das Aufzeigen von Grenzen kann die Verselbstständigung von Konflikten verhindert werden. Gleichzeitig können die Unterdrückungen, die Diskrimi- nierungen und die Stigmatisierungen einzelner Schüler unterbunden werden. Gesellschaftliche Normen und Werte und eine moralische Instanz können sich im Schüler nur dann entwickeln, wenn er sich innerhalb einer sozialen Gemeinschaft befindet. Diese wird wiederum durch die Sozialisation des Kindes vorgegeben. Liegen dem Kind keine Orientierungspunkte vor, sondern schlechte Vorbilder, dann kann es zu einer fehlgeleiteten Entwicklung kommen72.

Scheithauer et al. (2003) berichten von einer Studie, in der auf eindrucksvolle Weise deutlich wird, was Jugendliche unter Gewalt und was sie vor allem nicht unter Gewalt verstehen. Diese in Deutschland durchgeführte Studie zeigt auf, dass zwar 40,6% der Befragten das Verletzen von Gefühlen oder Missbrauch von Gefühlen als Gewalt betrachten, aber nur 20,7% der Befragten das Beschimpfen mit Gesten und Gebärden als Gewalt ansehen und nur 20,7% das soziale Manipulieren, um beispielsweise Freundschaften auseinander zu bringen, als Gewalt betrachten. Die Mehrheit der 1.265 Befragten ist sich jedoch einig, dass der Einsatz von physischen Mitteln als Gewalt zu betrachten ist73.

Die Perspektive von Bullying aus verschiedenen Blickwinkeln der involvierten Schüler, soll anhand einiger Daten verdeutlicht werden:

Aus Perspektive der Bullies:

Etwa 39% der Bullies berichteten, dass sie der Auffassung sind, die Opfer hätten es verdient, 27% fühlten sich schlecht und 20% hatten Angst vor den Konsequenzen des Lehrers. 13% hatten Freude daran, das Opfer leiden zu sehen und etwa 8% hatten Angst vor der Rache des Opfers74.

Aus Perspektive der Victims:

Die Opfer selber berichten, dass sie in 66% der Fälle mit Ignoranz reagiert hätten. 26% baten den Täter, mit dem Bullying aufzuhören und 23% suchten Hilfe bei einem Erwachsenen oder schlugen zurück, wobei statistisch gesehen, mehr Jungen die physische Methode wählten. 18% der Victims fingen an zu weinen. Dieses Verhalten trat jedoch signifikant häufiger in der Grundschule auf. 17% holten sich Hilfe bei Freunden und 10% liefen davon. Dies Verhalten trat signifikant häufig in den Vor- bzw. Grundschulen auf75.

Aus Perspektive der 'Zuschauer':

Die Mitläufer bzw. 'Zuschauer' berichten mit 66% Anteil, dass die versucht hätten, nicht in das Geschehen involviert zu werden und nur 34% baten den Bully, das Verhalten dem Opfer gegenüber einzustellen. Etwa 18% baten den Lehrer oder einen anderen Erwachsenen, sich des Problems anzunehmen. In den Untersuchungen waren es signifikant mehr Mädchen und jüngere Schüler, die diesen Weg wählten. 11% berichten, mit Freude dabei zugesehen zu haben, wie der Bully das Opfer quält und 10% der Befragten wurden selber zum Victim. 2% sagen aus, dass sie selber mit dem Bullying angefangen haben und 4% wurden dazu genötigt, sich an den Attacken des Opfers zu beteiligen76.

In diesem Beispiel:

"Was mich in meiner Klasse am meisten stört, ist das Lästern einer bestimmten Clique über die anderen. Es gibt in paar Mädchen, die geben den Ton an, sie bestimmen irgendwie, was in der Klasse läuft, wie man aussehen muss, was man tun muss, um dazu zugehören. Wenn man denen nicht passt, machen sie einen richtig fertig."77

wird deutlich, dass Gewalt nicht immer etwas ist, das äußerlich sichtbar ist. Gewalt kann natürlich etwas sein, das mit physischen Übergriffen, Vandalismus, oder auch Erpressung zu tun hat. Die weniger sichtbaren Fälle, die stark verbreitet sind, haben mit verbalen Attacken zu tun, die von Schülern, aber manchmal auch von Lehrern ausgehen. Für viele Schüler ist die schlimmste Form der Gewalt "...die ständige Beschimpfung, das gegenseitige Anschreien"78 berichtet Mainberger (2000). Für einen Schüler sind Gering- schätzung, Missachtung, Ausgrenzung und eine ernie- drigende Haltung nur schwer fassbar und machen eine adäquate Reaktion schwieriger als eine direkte physische Konfrontation. Für den Einzelnen werden der Alltag und damit auch der Schultag zu Tortur. Es lässt sich festhalten: Schüler empfinden verbale und psychische Gewalt, also verbale Beleidigung, Nicht- beachtung und das Kompromittieren schwerwiegender als physische Gewalt79.

Der Schüler kann eine Vielzahl von Funktionen beim Bullying im Beziehungsgeflecht der Schule übernehmen. Die Rolle ist jedoch nicht stabil, sondern einer ständigen Dynamik unterworfen.

"Wer jetzt Täter und nicht Opfer ist, kann durchaus in einer anderen Konstellation und zu einem anderen Zeitpunkt in die Rolle des Außenseiters geraten."80

Warum Schüler zu Opfern oder Tätern werden, ist bislang nicht erwiesen. Es gibt eine Vielzahl von Erklärungsmodellen z.B.:

- Lernen durch eine positive Verstärkung oder auch Modelllernen genannt:

Ein Schüler, der in einer sozial feindlichen Umwelt aufwächst, lernt anhand eines negativen Modells, welches er für sich und seine Handlungen in Anspruch nimmt81.

- Gruppendynamische Erklärung:

Schüler, die es schwer haben, in einer Gemeinschaft aufgenommen zu werden, nehmen schneller aggressive Verhaltenszüge an, wenn diese notwendig sind, um sich in einer Gruppe zu behaupten82.

- Inadäquate Copingstrategien:

Eine weitere Ursache kann darin bestehen, dass Schüler, die in der Rolle des Victims sind, durch das Viktimisieren von schwächeren Mitschülern ihren Status kompensieren83.

Die Erklärung der Victims für ihre eigene Situation lässt sich laut Dambach (2002) auf drei gängige Perspektiven reduzieren. Sobald die Situation des Victims dem dritten Erklärungsmodell entspricht, kann es ohne Hilfe von außen dem Teufelskreis nicht mehr entkommen.

- die Situation ist für die Schüler selbst nicht erklärbar.
- sie empfinden das Verhalten der anderen für infantil und dumm.
- sie halten sich selber für den Auslöser, da sie sich selbst nicht für liebenswert halten und sogar in Selbsthass verfallen84.

Die Beschreibung von Dambach (2002) stellt nicht nur drei Perspektiven dar, sondern bei vielen Victims einen Prozess, bei dem sie am Ende ein Stadium erreichen, in dem sie ihr Vertrauen in sich gänzlich verloren haben und die Situation als determiniert ansehen.

Im Kontext Bullying fällt häufig der Begriff 'Mitläufer'. Dieser sollte die Schüler beschreiben, die durch ihr indifferentes Verhalten dem Bully sugge- rieren, dass es in Ordnung ist, einen Schüler zu viktimisieren, so lange man selber nicht zum Opfer gemacht wird. In einem Gespräch mit Schülern sollte man diesen Begriff jedoch vermeiden, da er eine gewisse Voreingenommenheit in sich trägt. Ein Lehrer, der einen Schüler als 'Mitläufer' bezeichnet, lenkt das Gespräch in eine Richtung, die keine nachhaltige Verbesserung des Bullying-Problems erwarten lässt85.

2.1.3. Bullying aus Lehrerperspektive

Obwohl Schüler tatsächlich überwiegend berichten, von Mitschülern viktimisiert zu werden, gibt es einen ernstzunehmenden Anteil an Lehrern, der Schüler viktimisiert. Dass Lehrer aber auch Opfer von Schülern werden, muss ebenfalls festgehalten werden86. Eslea (2002) berichtet, dass 34% der Schüler durch die Lehrer viktimisiert werden. Die schlimmste Form des Bullyings ist nach seiner Erkenntnis die Erniedrigung vor der Klasse und das Herumhacken auf den schulischen Leistungen. Es gab keine signifikanten Unterschiede im Alter und Geschlecht. Besonders hervorzuheben ist, dass 90% der Viktimisierungen während des Unterrichts passierten87.

Aus einer Vergleichsstudie Englischer und Deutscher Schulen von Schäfer (1997) geht eindeutig hervor, dass

"...zwar intuitive Vorstellungen von falsch und richtig vorliegen, aber ganz sicher weder bei Lehrern noch bei Schülern ein Konzept von Bullying existiert...um gegen Bullying im Klassenverband aktiv zu werden".88

Es ist eigentlich nicht notwendig zu erwähnen, dass es die Aufgabe des Lehrers ist, die Schüler vor Bullying im präventiven Feld zu schützen. Schüler sollten zudem das Gefühl haben, ihren Lehrer aufsuchen zu können, um mit ihm Probleme zu erörtern, so dass es gar nicht erst zu ernsthaftem Bullying kommen kann.

[...]


1 Vgl. Hanewinkel, Reiner und Reimer Knaack: Mobbing. Gewaltprävention in Schulen Schleswig-Holstein. Kiel: GUVV und IPTS 1997, 2.

2 Vgl. Schäfer, Mechthild und Stefan Korn: Bullying - eine Definition. In: Psychologie in Erziehung und Unterricht, 48 (2001) 3, 236.

3 Scheithauer, Herbert, Tobias Hayer und Franz Petermann: Bullying unter Schülern. Erscheinungsformen, Risikobedingungen und Interventionskonzepte. Göttingen u.a.: Hogrefe-Verlag 2003.

4 Schäfer et al., Bullying - eine Definition 2001, 236f.

5 Vgl. Kasper, Horst: Schülermobbing - tun wir was dagegen. Der Smob-Fragebogen mit Anleitung & Auswertungshilfen für die Schulentwicklung. 2. Aufl. Lichtenau: AOL-Verlag 2002, 3.

6 Übereinkommen vom 20.11.1989. In Deutschland am 5.04.1992 in

7 Kraft getreten. Die gesamte Konvention ist einsehbar im digitalen Anhang dieser Arbeit.

8 Amnesty International (Hrsg.): Kinderkonvention der Vereinten Nationen. UN-Übereinkommen über die Rechte des Kindes 1990, 1f. Online Dokument http://www2.amnesty.de/internet/ai-theme.nsf /0/9314d2 d26095432dc1256a63002f043b?OpenDocument 30.03.2004.

9 Hanewinkel et al., Gewaltprävention in Schulen 1997. /

10 Hanewinkel, Reiner und Reimer Knack: Mobbing. Eine Fragebogenstudie zum Ausmaß von Aggression und Gewalt an Schulen. In: Empirische Pädagogik 11 (1997), 403-422.

11 Hayer, Tobias u.a.: Geschlechtertypische Bullying- und Viktimisierungsformen im Jugendalter. Empirische Ergebnisse an zweier Untersuchungen an norddeutschen Schulen. Berlin: Vortrag auf dem 43. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie September 2002. Dokument verfügbar im digitalen Anhang. / Jungert, Gert u.a.: Geschlechtsunterschiede im Bullying. Indirekt- /relational- und offen-aggressives Verhalten unter Jugendlichen. In: Kindheit und Entwicklung 9 (2000), 131-240. Online Dokument http://www.psyjournals.com/psyjournals/hh/kie/ 2000/04 /kie0904231.html, 12.05.2004 / Scheithauer et al., Bullying unter Schülern 2003.

12 Lösel, Friedrich, Thomas Bliesener und Mechthild Averbeck: Gewalt zwischen Schülern der Sekundarstufe. Eine Unterscheidung zur Prävalenz und Beziehung zu allgemeiner Aggressivität und Delinquenz. In: Empirische Pädagogik 11 (1997), 327-349. / Lösel, Friedrich, Thomas Bliesener und Mechthild Averbeck: Erlebens- und Verhaltensprobleme von Tätern und Opfern. In: Forschung über Gewalt an Schulen. Erscheinungsformen und Ursachen, Konzepte und Prävention. Hrsg.: Ulrich Meier Holtappels u.a.: 2. korr. Aufl. Weinheim: Juventa 1999, 137-154. / Schäfer, Mechthild: Aggression unter Schülern. Eine Bestandsaufnahme über das Schikanieren in der Schule am Beispiel der 6. und 8. Klassenstufe. In: Report Psychologie 21 (1996), 700-711. Online Dokument http://mobbing zirkel.emp.paed.uni-muenchen.de/secure/ressourcen/data/aggres1. pdf 15.05.2004

13 Wolke, Dieter u.a.: Bullying and victimisation of primary school children in England and Germany. Pervalence and school factors. In: British Journal of Psychology 92 (2001), 673-696.

14 Vgl. Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 15.

15 Vgl. Department for Education and Employment: Bullying. Don't suffer in silence. An anti-bullying pack for schools. Video. London: DfEE Publications 2002. Dokument verfügbar im digitalen Anhang.

16 Goldfuß, Jürgen W.: Schluss mit Mobbing. Über Motive, Methoden und Mut zur Gegenwehr. Würzburg: Lexika Verlag 2002, 6.

17 Vgl. Mohr, Andrea: Peer-Viktimisierung in der Schule und ihre Bedeutung für die seelische Gesundheit von Jugendlichen. Lengerich: Pabst Science Publishers 2000, 4ff.

18 Olweus, Dan: Bullying at School. What we know and what we can do. Oxford: Blackwell Publishers 1994, XI.

19 Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 26.

20 Landesinstitut für Schule und Weiterbildung (Hrsg.): Mobbing gegen Schülerinnen und Schüler. Schikanöses Verhalten von Lehrpersonen 2004, 1. Online Dokument http://www.learn- line.nrw.de/angebote/friedensfaehigkeit/medio/k6211.htm 13.05.2004

21 Smith, Peter K. und Sonia Sharp: The problem of school bullying. In: School bullying. Insights and perspectives. Hrsg.: Peter K. Smith und Sonia Sharp. London: Routledge 1995, 1.

22 Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 13f.

23 Randall, Peter: A community approach to bullying. London: Trentham books Ltd 1996, 3.

24 Randall, A community approach to bullying 1996, 3.

25 Vgl. Spiel, Christiane und Moira Atria: Tackling violence in schools. A report from Austria. In: Tackling violence in schools on a European-wide basis. Hrsg.: Peter K. Smith. Goldsmiths College: University of London 2002, 4f. Online Dokument http://www.gold.ac.uk/connect/greportsaustria.html 16.04.2004

26 Vgl. Olweus, Dan: Gewalt an der Schule. Was Lehrer und Eltern wissen sollten - und tun können. 2. Aufl. Bern u.a.: Verlag Hans Hubert 1999, 23.

27 Vgl. Schallenberg, Frank: »...und raus bist du!«. Mobbing unter Schülern - Was Eltern tun können. München: Midena Verlag 2000, 23f.

28 Schäfer et al., Bullying - eine Definition 2001, 236.

29 Vgl. Goldfuß, Schluss mit Mobbing 2002, 11f.

30 Vgl. Schäfer et al., Bullying. Eine Definition. 2001, 236.

31 Vgl. Dambach, Karl E.: Mobbing in der Schulklasse. 2. Aufl. München: Ernst Reinhard Verlag 2002, 15

32 Vgl. Kasper, Schülermobbing 2002, 3. / Vgl. Kasper, Horst: Streber, Petzer, Sündenböcke. Wege aus dem täglichen Elend des Schülermobbings. 3. Aufl. Lichtenau: AOL-Verlag 2004, 16.

33 Vgl. Scheithauer et al., Bullying unter Schülern 2003, 20.

34 Scheithauer et al., Bullying unter Schülern 2003, 18.

35 Smith et al., The problem of school bullying 1995, 2.

36 Vgl. Kasper, Streber, Petzer, Sündenböcke 2004, 17f. / Vgl. Hanewinkel et al., Gewaltprävention in Schulen 1997, 3.

37 Kasper, Streber, Petzer, Sündenböcke 2004, 17.

38 Vgl. Olweus, Dan: Aggression in the schools. Bullies and whipping boys. Wahington, DC: Hemisphere Press (Wiley) 1978, 1.

39 Olweus, Dan: Victimisation among schoolchildren. Intervention and prevention. In: Improving children's lives. Global perspectives on prevention. Hrsg.: George W. Albee, Lynne A. Bond und Toni V. Cook Monsey. Newsbury Park: Sage Publication 1992, 280.

40 Olweus, Bullying at school 1994, 9.

41 Vgl. Schuster, Beate: Rejection, exclusion and harassment at work and in schools. In: European Psychologists 1 (1996) 4, 294. / Pikas, Anatol: A pure concept of mobbing gives the best results for treatment. In. School psychology International 10 (1989), 99ff.

42 Leymann, Heinz: Mobbing. Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann. Reinbek. Rowohlt 1993, 21.

43 Olweus, Bullying at school 1994, 9f. / Vgl. Leymann, Psychoterror am Arbeitsplatz 1993, 21.

44 Roland, Erling: Bullying. A developing tradition of research and management. In: Understanding and managing bullying. (Hrsg.): Delwyn Tattum, Halley Court, Jordan Hill. Oxford: Heinemann Educational 1993, 16.

45 Vgl. Pikas, A pure concept of mobbing 1989, 102f.

46 Pikas, Anatol: New Developments of the Shared Concern Method. Department of Education, Uppsala University. 2002, 2. Online Dokument http://www.education.unisa.edu.au/bullying/NewPikas.pdf 02.06.2004

47 Pikas, New Developments of the Shared Concern Method 2002, 2.

48 Vgl. Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 14. / Vgl.

49 Schäfer, Mechthild: Verschiedene Perspektiven von Bullying. In: Empirische Pädagogik 11 (1997) 3, 370. / Vgl. Bongers, Carolien: Tackling violence in schools. A report from the Netherlands. In: Tackling violence in schools on a European-wide basis. Hrsg.: Peter K. Smith. Goldsmiths College: University of London 2002, 6. Online Dokument http://www.gold.ac.uk/connect/reportnetherlands. html 16.04.2004

50 Dudenreaktion (Hrsg.): Duden Oxford. Großwörterbuch Englisch. München: Bibliographisches Institut und F.A. Brockhaus AG 1990, 111.

51 Pocket Oxford Dictionary. CD-Rom. Oxford: Oxford University Press 1994.

52 Hanewinkel et al., Gewaltprävention in Schulen 1997, 3.

53 Vgl. Rigby, Ken: Addressing Bullying in Schools. In: Trends and issues in crime and criminal justice. Theory and Practice. Hrsg.: Australian Institute of Criminology. Canberra, Australia 2003, 3f. Online Dokument http://www.aic.gov.au/publications/tandi2/tandi259 .pdf 14.05.2004

54 Schallenberg, »...und raus bist du!« 2000, 22.

55 Vgl. Schallenberg, »...und raus bist du!« 2000, 22f.

56 Vgl. Björkqvist, Kaj: A Cross-Cultural Investigation of Sex Differences and Developmental Trends in Regard to Direct and Indirect Aggression, 1f. Online Dokument http://vwww.abo.fi/svf/up /indirect.htm 14.04.2004.

57 vgl. Scheithauer et al., Bullying unter Schülern 2003, 29.

58 Vgl. Scheithauer et al., Bullying unter Schülern 2003, 29

59 Vgl. Galen, Bernard R. und Marion K. Underwood: A developmental investigation of social aggression among children. Developmental Psychology 33 (1997), 589f.

60 Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 30.

61 Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 30.

62 Vgl. Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 31.

63 Vgl. Anti-Bullying Network (Hrsg.): Information for schools about homophobic bullying 2001, 1ff. Online Dokument http://www.antibullying.net/homophobicinfo.htm 12.03.2004

64 Vgl. Würtz, Stefanie u.a.: Gewalt und Fremdenfeindlichkeit in der Erfahrung von Schüler und Lehrern. In: Gewalt an der Schule. Ausmaß, Bedingungen und Prävention. Quantitative und qualitative Untersuchung in den alten und neuen Ländern. Hrsg.: Wilfried Schubarth, Fritz-Ulbrich Kolbe und Helmut Willems. Opladen: Leske+Budrich 1996, 87.

65 Vgl. Moran, Susan u.a: Ethnic differences in experiences of bullying: Asian and white children. In: British Journal of Educational Psychology 63 (1993) 3, 433f.

66 Scheithauer, Bullying unter Schülern 2003, 33.

67 Vgl. Fuchs, Marek, Siegfried Lamneck und Jens Luedtke: Tatort Schule. Gewalt an Schule 1994-1999. Opladen: Leske+Budrich 2001, 91.

68 Kasper, Streber, Petzer, Sündenböcke 2004, 10.

69 Kasper, Streber, Petzer, Sündenböcke 2004, 12.

70 Vgl. Schallenberg, »...und raus bist du!« 2000, 26.

71 Hanewinkel et al. Gewaltprävention in Schulen 1997,

72 Vgl. Hayer, Tobias. Interview. Universität Bremen am 07.05.04 im digitalen Anhang.

73 Vgl. Scheithauer Bullying unter Schülern 2003, 55f.

74 Vgl. Smith, Peter K. und Shu Shu: What good schools can do about bullying. Findings from a survey in English schools after a decade of research and action In: Childhood 7 (2000) 2, 202f.

75 Vgl. Smith et al., What good schools can do about bullying 2000, 202f.

76 Smith et al., What good schools can do about bullying 2000, 202f

77 Mainberger, Bettina: Jede Menge Zoff. Was tun gegen Mobbing und Gewalt? München: Deutscher Taschenbuch Verlag 2000, 16.

78 Mainberger, Jede menge Zoff 2000, 19.

79 Fuchs et al., Tatort Schule 2001, 91.

80 Dambach, Mobbing in der Schulklasse 2002, 72f.

81 Vgl. Scheithauer Bullying unter Schülern 2003, 27.

82 Vgl. Salmivalli, Christina u.a.: Bullying as a Group Process. Participant Roles and Their Relation to Social Status Within the Group. In: Aggressive Behavior 22 (1996) 1, 11f.

83 Vgl. TMR Network Project: Nature and prevention of bullying. Bullying and emotions 1999, 10 Online Dokument http://www.gold.ac. uk/tmr/reports/aim2_firenze2.html 16.04.2004.

84 vgl. Dambach, Mobbing in der Schulklasse 2002, 55

85 vgl. Dambach, Mobbing in der Schulklasse 2002, 21.

86 Vgl. Schäfer, Mechthild: Mobbing durch Lehrer 2000, 2f. Online Dokument http://mobbingzirkel.emp.paed.uni-muenchen.de/ secure/kollegiale_beratung/f7_fr.htm 14.04.2004

87 Vgl. Eslea, Mike: Aggressive classroom management. Do teachers bully pupils? Motreal: Paper presented at the International Society for Research on Aggression XV. World Meeting, July 28th- 31st 2002, 11.

88 Schäfer, Verschiedene Perspektiven von Bullying 1997, 379.

Ende der Leseprobe aus 325 Seiten

Details

Titel
Bullying als Gewaltphänomen an Schulen
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Note
1
Autor
Jahr
2004
Seiten
325
Katalognummer
V186438
ISBN (eBook)
9783869437040
ISBN (Buch)
9783656994077
Dateigröße
1439 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
bullying, gewaltphänomen, schulen
Arbeit zitieren
Marc Rohde (Autor:in), 2004, Bullying als Gewaltphänomen an Schulen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186438

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