Entwicklung eines Konzeptes und Businessplanes für portalbasierten Wissenstransfer


Diplomarbeit, 2007

122 Seiten, Note: 1.3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einführung in die Thematik und Zielsetzung der Arbeit
1.2 Vorgehensweise und konzeptioneller Aufbau der Arbeit

2. Forschung in Deutschland
2.1 Forschungseinrichtungen und Forschungsinstitute
2.1.1 Hochschulen
2.1.2 Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
2.1.3 Industrielle Forschung und ihre Bedeutung für die Deutsche Wirtschaft
2.2 Finanzierung der Forschung
2.3 Die Europa-Universität Viadrina
2.3.1 Finanzierung und Austausch mit der Praxis
2.3.2 Position und strategische Ausrichtung des Forschungstransfers
2.3.3 Strategie: Auftragsforschung
2.3.4 Strategie: Transfer von Forschungsergebnissen
2.3.5 Diskussion zur strategischen Forschungsausrichtung

3. Forschungstransfer
3.1 Abgrenzung und Definition des Begriffes Forschungstransfer
3.2 Die Motivation des Forschungstransfers
3.3 Die Ebenen des Wissens- und Forschungstransfers
3.4 Der Reverse Knowledge-Ansatz
3.5 Dissemination
3.5.1 Forschungstransferstellen von Universitäten
3.5.2 Beispiel: Die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt
3.5.3 Einordnung der Forschungstransferstellen in die Forschungstransferebenen ..
3.6 Direkte Kooperationen zwischen Universität und Wirtschaft
3.6.1 Public Private Partnership im Hochschulwesen
3.6.1.1 Betrachtung der Motive des PPP
3.6.1.2 Beispiel: Das Hasso-Plattner-Institut
3.6.1.3 Einordnung von PPP in die Forschungstransferebenen
3.6.2 Das Netzwerk
3.6.2.1 Wissenstransfernetzwerke
3.6.2.2 Networks of Excellence
3.6.2.3 Einordnung der Wissenstransfernetzwerke in die Forschungstransferebenen
3.7 Zielvorstellungen der Viadrina für ein Forschungstransferportal
3.8 Anforderungen an ein Portal für die Unterstützung einer Kooperation zwischen Universität und KMU

4. Wissen und Wissensportale
4.1 Einführung in die Wissensthematik
4.1.1 Daten - Informationen - Wissen
4.1.2 Die Wissensarten
4.2 Die Modi der Wissensumwandlung
4.2.1 Die Sozialisierung
4.2.2 Die Kombination
4.2.3 Die Internalisierung
4.2.4 Die Externalisierung
4.2.5 Zusammenfassende Zwischenbetrachtung
4.3 Informationstechnologien für den Wissensaustausch
4.3.1 Portale
4.3.1.1 Die Portalarchitektur
4.3.1.2 Die Funktionsebene
4.3.1.3 Sitemaps
4.3.2 Die Idee des Semantischen Webs
4.3.3 Semantische Wissensportale
4.3.3.1 SEAL (SEmantic portAL)
4.3.3.2 Das MIB-Portal
4.3.4 Content Management Systeme
4.3.5 Wiki Systeme
4.3.6 Expertise-Services
4.3.7 Der Open Access-Ansatz
4.4 Ziele und notwendige Maßnahmen für portalbasierten Wissenstransfer

5. Der Businessplan
5.1 Der Businessplan als Methodik
5.1.1 Der Businessplan - ein Planungs- und Informationsinstrument
5.1.2 Adressaten des Businessplanes
5.1.3 Gliederung des Businessplanes
5.2 Executive Summary
5.3 Die Geschäftsidee
5.3.1 Das Forschungstransferportal
5.3.2 Der Mitgliederbereich
5.3.3 Geschäftsfelder und Forschungsschwerpunkte
5.4 Branchenanalyse
5.4.1 Marktanalyse: Forschungstransfer
5.4.2 Wettbewerbsanalyse
5.4.2.1 Forschungstransfermaßnahmen an Hochschulen im Land Brandenburg
5.4.2.2 Kooperationen im Bereich Forschungstransfer im Land Brandenburg
5.4.2.3 Forschungstransfer- / Informationsportale
5.4.2.4 Branchenstrukturanalyse
5.4.2.5 Wettbewerbsvorteile der Viadrina / des Forschungstransferkonzeptes
5.4.2.6 SWOT-Analyse
5.5 Marketingkonzept
5.5.1 Intrauniversitäres Marketing
5.5.2 Intrauniversitäres Anreizsystem
5.5.3 Marktforschung
5.5.4 Marketingstrategie: Differenzierung
5.5.5 Marketinginstrumente
5.6 Organisation und Umsetzung
5.6.1 Organisation
5.6.2 Umsetzung
5.7 Finanzplan
5.7.1 Betriebskosten
5.7.2 Einnahmeoptionen

6. Fazit

7. Anhang
7.1 Die Lehrstühle der BWL
7.2 Die Lehrstühle der VWL
7.3 Entwurf eines Fragebogens

8. Quellenverzeichnis

Zusammenfassung

Wissen und Wettbewerb gewinnen in der heutigen Wirtschaft und Gesellschaft stetig an Be- deutung. Nicht nur Unternehmen müssen sich gegenüber ihrer Konkurrenz behaupten, auch Universitäten sind immer stärker gefragt, exzellente Forschungsleistungen und Impulse für Innovationen zu liefern. Vor allem aber dürfen diese wissenschaftlichen Ergebnisse nicht län- ger als Theorien in den Universitäten bleiben, sondern müssen an die Praxis weitergegeben und dort umgesetzt werden. Da aber sowohl in Universitäten wie auch in vielen Unternehmen Zeit und Geld knappe Güter darstellen, ist es erforderlich, dass dieser Transferprozess effi- zient und unkompliziert verläuft, und das Wissen direkt für die Praxis zugänglich macht. Es wird angestrebt, diesen Prozess über eine entsprechende IT-Lösung abzudecken. Die vorlie- gende Diplomarbeit untersucht zunächst die Anforderungen für transferbezogene Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Des Weiteren wird die Übertragbarkeit von Wissen über Portale geprüft, indem verschiedene Portalfunktionen, semantische Konfigurationsum- gebungen, Content Management Systeme und Wikis analysiert werden. Ziel ist die Entwick- lung eines Konzeptes für portalbasierten Wissenstransfer und die Durchführung einer Wirt- schaftlichkeitsanalyse für eben dieses.

Abstract

Knowledge and competition constantly gain significance in today's economy and society. Not only enterprises have to compete with their competition, yet also universities face a growing demand to supply excellent research achievements and impulses for innovations. Above all, however, these scientific results shall no longer remain being theories within universities, but must be passed on to practice and realized there. As time and money are scarce goods both in universities and enterprises, it is necessary to create an easy and efficient transfer process that makes knowledge directly accessible for practice. The aim is to cover this process with an appropriate IT-solution. This diploma-thesis examines the requirements for transfer-related co-operation between science and business. By analyzing different portal functions, semantic configuration environments, content management systems and wikis, the transferability of knowledge via portals is examined. The objective is to develop a concept for portal-based knowledge transfer and to carry out an economic analysis of such.

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Investitionen in Forschung und Entwicklung in Deutschland7 (nach [OECD in Figures: 2000-2007])

Abbildung 2: Der zyklische Austauschprozess

Abbildung 3: Zusammenhang zwischen Wissens-, Forschungs- und Technologietransfer

Abbildung 4: Der Entscheidungsprozess beim Forschungstransfer

Abbildung 5: Zusammenstellung der Ziele und Maßnahmen

Abbildung 6: Der Zusammenhang zwischen Daten, Informationen und Wissen (I)

Abbildung 7: Die Wissenspyramide (angelehnt an [Scharmer, 2001: 70f])

Abbildung 8: Die Modi der Wissensumwandlung(nach [Nonaka, 2002: 442])

Abbildung 9: Beziehungen zwischen Portalen, Informations- und Wissensportalen(im Web vs. im Unternehmen)

Abbildung 10: Die Portalarchitektur (angelehnt an [Bach; et. al., 2000: 4])

Abbildung 11: Der Zusammenhang zwischen Daten, Informationen und Wissen (II

Abbildung 12: Die Portalarchitektur von SEAL.57 Abbildung 13: Die Portalarchitektur von MIB

Abbildung 14: Content Lifecycle

Abbildung 15: Zusammenstellung der Ziele, Maßnahmen und Portalfeatures bzw. Mittel

Abbildung 16: Das Forschungstransferportal: Die Startseite

Abbildung 17: Das Forschungstransferportal: Die Suchseite

Abbildung 18: Das Forschungstransferportal: Die Startseite im Mitgliederbereich

Abbildung 19: Das Forschungstransferportal: Expertise-Service

Abbildung 20: Die SWOT-Analyse

Abbildung 21: Optionen für die Organisation des Forschungstransferportals

Abbildung 22: Die Umsetzung: Übersicht über die wichtigen Schritte

Abbildung 23: Übersicht über die Finanzierungsmittel

1. Einleitung

1.1 Einführung in die Thematik und Zielsetzung der Arbeit

Die Bundesrepublik Deutschland ist eine rohstoffarme Nation mit einem starken tertiären Sektor [Der Fischer Weltalmanach, 2006: 118]. Anstatt von natürlichen Ressourcen, hängt die deutsche Wirtschaftskraft von fortschrittlichen und exzellenten Leistungen in Forschung und Entwicklung (F&E) ab. Geprägt von dieser Ausgangssituation sind Wissen und Bildung in unserer Gesellschaft von sehr großer Bedeutung. Sowohl am Arbeitsplatz als auch im Privat- leben haben Wissen, wissensintensive Technologien und der sichere Umgang mit diesen ei- nen enorm hohen Stellenwert eingenommen. Obwohl der Faktor Wissen durch unbegrenztes Wachstum charakterisiert zu sein scheint, erweist es sich oft als sehr schwierig, an ihn heran- zukommen [Grant, 2000: 32 fortfolgende]. Diese Problematik beruht auf der einen Seite dar- auf, dass ein Großteil des Wissens aufgrund seines hohen Wertes nicht frei zugänglich ist; ein Beispiel hierfür ist die Sicherung von Wissen durch Patente [Probst; et alii, 1999: 125 folgen- de]. Auf der anderen Seite ermöglicht zum Beispiel das Internet den Zugang zu aktuellen, weltweiten Informationen, doch fehlt es hier häufig an Struktur und Ordnung, weswegen Suchvorgänge erfolglos abgebrochen werden.

Ein großer Anteil der Wissensproduktion findet in Universitäten und in anderen öffentlich finanzierten Forschungseinrichtungen statt. Der Gedanke, dass sie ihr Wissen frei an die Gesellschaft und Wirtschaft eines Landes weitergeben, liegt folglich sehr nah und soll in dieser Arbeit am Beispiel der Europa-Universität Viadrina (EUV) untersucht werden.

Die Universität in Frankfurt an der Oder strebt mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf ihren Lehr- und Forschungsbetrieb an [Die Weiterentwicklung der EUV, 2000: 16]. Momentan werden Alternativen gesucht, die diese Öffentlichkeitswirkung verstärken können. Eine Mög- lichkeit wird in der Intensivierung von Kooperationen mit der Wirtschaft gesehen; zudem besteht die Idee, die erstellten Forschungsergebnisse an Kleine und Mittelständische Unter- nehmen (KMU) in Brandenburg, Westpolen sowie ganz Deutschland zu transferieren. Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll weiterhin geprüft werden, ob hierfür die Einführung eines Forschungstransferportals sinnvoll ist.

1.2 Vorgehensweise und konzeptioneller Aufbau der Arbeit

Zu Beginn der Arbeit wird der Ist-Zustand der deutschen Forschungslandschaft mit den ver- schiedenen Arten ihrer Finanzierung betrachtet. Hieran schließt sich eine Untersuchung der Richtung von Kooperationsalternativen an, das heißt, es werden die Vor- und Nachteile der Auftragsforschung ebenso wie die des reinen Transfers der Forschungsergebnisse zwischen Universität und Praxis betrachtet und vorhandene Schwierigkeiten identifiziert. Im dritten Kapitel erfolgt eine Übersicht der Motive und Methoden des Forschungstransfers. Am Bei- spiel von existierenden Kooperationsmodellen werden verschiedene Möglichkeiten für Trans- feraktivitäten präsentiert. Anhand dieser Ausführungen werden die spezifischen Zielsetzungen des Forschungstransfers sowie die notwendigen Maßnahmen für eine erfolgreiche Umsetzung herausgearbeitet. Das vierte Kapitel beginnt mit einer Einführung in die komplexe Wissens- thematik; hier werden die verschiedenen Arten und Entstehungsformen des Wissens erläutert. Im Anschluss werden Online-Portale und andere Informationstechnologien (IT), die dem Transfer von Wissen dienen, vorgestellt. Diese Ausführungen dienen zur Untersuchung, ob Wissenstransfer über solch ein Portal realisierbar ist. Basierend auf den gewonnenen Erkennt- nissen wird schließlich entschieden, ob die Implementierung einer IT-Plattform die Ziele und Maßnahmen des Forschungstransfers unterstützen kann. Im fünften Kapitel wird sodann die Wirtschaftlichkeit einer zuvor spezifizierten IT-Plattform mit Hilfe der Methodik des Busi- nessplanes für die Viadrina geprüft. Im Rahmen dieses Businessplanes wird das Forschungs- transferportal detailliert als Produkt vorgestellt. Weiterhin wird die operationale sowie funkti- onale Umsetzung erläutert, notwendige Marketinginstrumente und -strategien eingeführt so- wie Optionen der Organisation und Finanzierung diskutiert. Das Ziel des Businessplanes be- steht in der Formulierung von Handlungsempfehlungen für die Europa-Universität.

2. Forschung in Deutschland

Zu Beginn dieses Kapitels wird Forschung im Allgemeinen betrachtet. Der weitere Verlauf stellt die deutsche Forschungslandschaft vor, wobei der Schwerpunkt hier auf den Hochschu- len, insbesondere auf der EUV, liegt. Im Anschluss werden strategische Alternativen von Austauschbeziehungen zwischen Universitäten und KMU am Beispiel der EUV diskutiert. In diesem Zusammenhang wird die Implementierung einer unterstützenden IT-Plattform zum ersten Mal angesprochen.

Forschung ist eine schöpferisch-geistige Tätigkeit, die als Ziel die Gewinnung neuer Er- kenntnisse verfolgt; sie kann einen Vergangenheits- oder einen Zukunftsbezug[1] haben [Trischler, 2002: 26]. In der Literatur wird Forschung nach drei unterschiedlichen Beweg- gründen gegliedert: der axiomatischen, der technologischen und der sozialen Relevanz [Köl- bel, 2004: 77ff]. Der axiomatische Ansatz versteht das Streben nach mehr Wissen über unsere Welt als legitimes und eigenständiges Gut, das für die Menschheit und ihr Verständnis für ihre Umwelt von außerordentlicher Bedeutung ist. Bei der technologischen Relevanz von Wissenschaft steht der Nutzenaspekt deutlich im Vordergrund. Ihre Vertreter setzen die Prio- rität beim Forschen beziehungsweise bei der Finanzierung des Forschens in die Entwicklung neuer Technologien, die für die Allgemeinheit einen Mehrwert bringen. Die zentrale These zur sozialen Relevanz von Wissenschaft besagt, dass Forschung im Dienste der Gesellschaft steht und folglich weitergegeben werden muss. Dieser Ansatz kann als Synthese der anderen beiden verstanden werden, solange die Forschung einen positiven Effekt für die Gesellschaft verursacht. Neben diesen Beweggründen besteht des Weiteren die Meinung, dass Wissen- schaft auch eine indirekte Relevanz in Form von Prestige besitzt. Laut dieser These erfor- schen Wissenschaftler nur Dinge, die ihnen zu Ansehen verhelfen; Erkenntnisse aus der For- schung sind somit immer durch das Umfeld des Forschenden geprägt.

Ein anderer Ansatz ist die Trennung von Forschungsabsichten in:

- Grundlagenforschung und
- angewandte Forschung [Omagbemi, 1994: 10].

Grundlagenforscher suchen nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sie methodisch und systematisch prüfen. Als Ergebnis formulieren sie Theorien, die mittelbar keine prakti- sche Umsetzung anstreben [Omagbemi, 1994: 10]. Wichtigster institutioneller Träger der Grundlagenforschung sind in Deutschland die Hochschulen. Die anwendungsorientierten For- scher hingegen, die hierzulande in außeruniversitären Forschungseinrichtungen oder direkt in der Industrie tätig sind, suchen in der Regel nach technischen Lösungen bestimmter Sachver- halte, für die im alltäglichen Leben noch keine optimale Lösung existiert. Die Ergebnisse aus der praktisch orientierten Forschung leisten die Voraussetzungen für Entwickler, die diese in reale Produkte umwandeln [Omagbemi, 1994: 10f]. Die deutschen Forschungseinrichtungen, die im folgenden Absatz vorgestellt werden, gliedern sich unter anderem nach ihrer Schwer- punktlegung bei der Forschungsabsicht.

2.1 Forschungseinrichtungen und Forschungsinstitute

In diesem Abschnitt werden die Hochschulen, die außeruniversitären Forschungsinstitute und die industrielle Forschung nach ihrer historischen Entwicklung, ihren Forschungsschwerpunkten und ihren Zielsetzungen vorgestellt.

2.1.1 Hochschulen

Als Hochschule wird in der Bundesrepublik Deutschland jede staatlich anerkannte Universität und Fachhochschule (FH) verstanden. Hochschulen sind gleichzeitig Landeseinrichtungen und Körperschaften, da sie sich selbst verwalten können [Bundesbericht: Forschung, 2004: 65]. Ihre Aufgabe besteht in der Gewährleistung qualitativ hochwertiger Forschung und Lehre und damit in der Ausbildung der zukünftigen akademischen Fachkräfte Deutschlands [Han- napel, 2005: 1]. Ihr Wissens- und Innovationspotential macht Hochschulen zu wichtigen An- bietern weicher Standortfaktoren[2], die für die wirtschaftliche Entwicklung einer Region von sehr großer Bedeutung sind.

Die Struktur der heutigen Universitäten geht im weitesten Sinne auf die Aufklärungsphilo- sophen des 18. Jahrhundertes zurück [Ellwein, 1992: 112]. Ihr Streben nach mehr Raum für die freie wissenschaftliche Forschung zur Entdeckung neuer Erkenntnisse prägt das Denken an den Universitäten noch heute. Beeinflusst durch die Aufklärer übten Wissenschaftler und Studenten so starke Kritik an der veralterten, akademischen Lehre der mittelalterlichen Hoch- schulen, dass Wilhelm von Humboldt begann, das deutsche Hochschulsystem zu reformieren.

Im Zuge seiner liberalen, preußischen Bildungsreform gründete Humboldt 1810 die Berliner Universität[3] [Ellwein, 1992: 324]. An dieser Universität sollte den Wissenschaftlern die Möglichkeit zu autonomer Forschung durch staatliche Finanzierung geboten und das Bildungswesen berufsorientierter gestaltet werden.

Die Forschungsergebnisse der Hochschulen waren eine der wichtigsten Säulen für die Ent- wicklung Deutschlands zur Industrienation im 19. Jahrhundert. Dieser Trend setzte sich fort; insbesondere zwischen 1920 und 1940 wurde die Wissenschaft weltweit durch einen enormen Anstieg an Entdeckungen und Erfindungen gekennzeichnet, wovon das Ansehen der Hoch- schulen sehr positiv profitierte [Ellwein, 1992: 231]. Die Auswirkungen auf die deutschen Hochschulen waren eine verstärkte Spezialisierung sowie die Entstehung neuer Fachbereiche.

Um 1970 wurde eine Vielzahl an Fachhochschulen und Berufsakademien gegründet [Bun- desbericht: Forschung, 2004: 66]. Im Unterschied zu den Universitäten liegt ihre primäre Aufgabe in der Lehre und nicht in der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Hier findet selten Forschung im eigentlichen Sinne statt, vielmehr handelt es sich um Praxisprojek- te, die auf Anfrage von Unternehmen aus der jeweiligen Region eingeleitet werden.

2.1.2 Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen

Wie einführend erwähnt, konzentrieren sich außeruniversitäre Forschungseinrichtungen häufig auf zweckorientierte Forschung. Nach französischem und britischem Beispiel, setzte sich Gottfried Leibniz 1670 für die Gründung der ersten staatlichen Akademie in Deutschland ein, die gezielt nach anwendbaren Erkenntnissen forschte [Kölbel, 2004: 21].

Die außeruniversitären Forschungseinrichtungen werden in Deutschland sowohl vom Bund als auch von den Ländern finanziert. Seit der Strukturkrise der Universitäten in den 80er Jah- ren[4] ist die finanzielle Förderung für die außeruniversitären Forschungsinstitute so weit ange- stiegen, dass sie im Bereich F&E inzwischen eine ebenso starke Position wie die Universitä- ten bilden [Campbell, 1993: 1]. Das Netzwerk der hochschulfreien Forschungsinstitute um- fasst Großforschungseinrichtungen, Staatsinstitute, die Max-Planck-Gesellschaft (MPG)[5], die Fraunhofer Gesellschaft (FhG)[6], die Leibniz Gemeinschaft[7], aber auch wissenschaftliche Bib- liotheken, Archive und Museen. Neben den öffentlichen Fördergeldern finanzieren sich diese Forschungseinrichtungen zu einem großen Anteil durch Vertragsforschungen. Die Großforschungseinrichtungen sind für die deutsche Forschungslandschaft von sehr hoher Relevanz, da sie die künftigen Bedürfnisse der Volkswirtschaft analysieren und in Bereichen wie Gesundheit, Energie und Verkehr an der Erforschung von Schlüsseltechnologien arbeiten [vgl. Bundesbericht: Forschung, 2004: 36].

2.1.3 Industrielle Forschung und ihre Bedeutung für die Deutsche Wirtschaft

Industrielle Forschung findet in Unternehmen bzw. in deren Forschungsabteilungen statt und ist hauptsächlich eigenfinanziert. Diese stark anwendungsorientierte Forschungsausrichtung macht zwei Drittel der deutschen Forschung aus [Bundesbericht: Forschung, 2004: 28; 41; 195]. Mit diesem Anteil hat die industrielle Forschung auch für die Deutsche Wirtschaft die größte Bedeutung unter den Forschungsinstitutionen. Entsprechend [Bundesbericht: For- schung, 2004: 195] des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) forscht je- des sechste Unternehmen in der Bundesrepublik regelmäßig. Je größer ein Unternehmen ist, desto mehr investiert es normalerweise in F&E. Als Folge wird der Großteil der Patente in Deutschland von Unternehmen angemeldet. Um langfristig auf dem Weltmarkt erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen sehr innovativ sein und ihre Forschungsergebnisse zu marktfähi- gen Produkten und Technologien weiterentwickeln. Forschung und vor allem die industrielle Forschung sind für eine rohstoffarme Nation wie Deutschland entscheidend, um die erfolgrei- che Wertschöpfung nachhaltig abzusichern. Die Bundesrepublik Deutschland ist eine Dienst- leistungsnation, 70% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) werden durch den tertiären Sektor erwirtschaftet und 71,9% der Erwerbstätigen sind in diesem Bereich beschäftigt [Der Fischer Weltalmanach, 2006: 118]. Die industrielle Forschung stellt einen wichtigen Impulsgeber für die Beschäftigung in einer Volkswirtschaft dar. Um seine starke internationale Wirtschaftspo- sition in Zukunft halten zu können, muss Deutschland in F&E investieren und sich um eine forschungsfreundliche Umgebung bemühen.

2.2 Finanzierung der Forschung

Wissenschaftlicher Erfolg ist letztlich auch von finanziellen Ressourcen abhängig. Dieser Abschnitt betrachtet zuerst, wie dies in Deutschland im Allgemeinen sichergestellt wird, be- vor die Finanzierung der Hochschulen im Speziellen thematisiert wird. Dass Forschung einen sehr wichtigen Impulsgeber für die deutsche Wirtschaft darstellt, belegt die Tatsache, dass eine Reihe von Entdeckungen und daraus entstandenen Wirtschaftszweigen wie beispielswei- se die Fahrzeug- und Elektroindustrie, Chemie und Pharmazie auf deutsche Forscher zurück- zuführen sind [Scott, 2000: 9]. Demographische Merkmale von Dienstleistungsgesellschaften sind z. B. ein großer Anteil von Hochqualifizierten sowie Personen, die in F&E- Einrichtungen tätig sind [vergleiche Hauknes, 1996: 57ff]. Weiterhin bilden die Produkte und das Wissen, welche aus der Forschung hervorgehen, die Basis für eine erfolgreiche Volks- wirtschaft und stärken ihre internationale Wettbewerbsposition. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, in Forschung zu investieren, und notwendig, dass die Forschungsergebnisse der Wirtschaft und Gesellschaft zugängig sind [Oetker, 2002: 4].

Die finanzielle Absicherung der Forschung durch den Bund ist aufgrund von Sparmaßnah- men in allen Bereichen nicht mehr ausreichend gewährleistet: Die jährlichen Statistiken der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD)[8] zeigen, dass die Investi- tionen in F&E rückläufig sind (siehe Abbildung 1). Betrachtet man die Gesamtinvestitionen des Deutschen Staates und der Industrie in die Forschung prozentual zum BIP, dann belegt Deutschland aktuell Rang acht der Forschungsnationen im internationalen Vergleich [OECD in Figures, 2006-2007: 36f]. Die gleiche Statistik allein nach der Staatsfinanzierung bringt Deutschland nur auf Rang neun, mit einem Wert, der sogar unter dem Durchschnitt der O- ECD-Nationen liegt. Aus der tabellarischen Darstellung ist abzulesen, dass die Industrie mit etwa zwei Drittel den Hauptanteil der deutschen Forschungsfinanzierung aufbringt und ihre Investitionen jährlich ausbaut, während die staatliche Förderung jedes Jahr leicht zurückgeht.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Investitionen in Forschung und Entwicklung in Deutschland (nach [OECD in Figures: 2000-2007])

Von dieser Entwicklung sind auch die Hochschulen stark betroffen, ihre Finanzierung um- fasst sämtliche Ausgaben für Lehre und Forschung sowie für ihre Infrastruktur. In Deutschland ist die Finanzierung der Hochschulen primär eine Angelegenheit der Länder; der Bund kommt erst zum Zug, wenn es sich um Forschung von überregionaler Bedeutung handelt [Bundesbericht: Forschung, 2004: 41ff] [Campbell, David, 1993: 5]. Weitere Säulen der öffentlichen Sekundärfinanzierung der akademischen Forschung bilden die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das BMBF und die oben vorgestellten außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Drittmittel aus der Wirtschaft erhalten die Hochschulen normalerweise nur als Projektförderung, d. h. für spezifische Forschungsaufträge[9].

Um einen Eindruck der Zielsetzungen der Viadrina zu erhalten, folgt nun eine Betrachtung ihrer Situation in Bezug auf Finanzierung, praktische Kooperationen sowie der strategischen Ausrichtung. Im Anschluss werden unterschiedliche Ansätze zur Ausrichtung der Transferinitiativen diskutiert, die der EUV Impulse für ihr künftiges Vorgehen geben sollen.

2.3 Die Europa-Universität Viadrina

2.3.1 Finanzierung und Austausch mit der Praxis

Die EUV ist eine Landesuniversität. Sie wird vom Land Brandenburg finanziert [Schwan, 2003: 8], in 2008 aber voraussichtlich in eine Stiftungsuniversität umgewandelt [Viadrina Senat, 2007]. In Bezug auf die Forschungsfinanzierung erhält die EUV derzeit Drittmittel in Höhe von 5,8 Mio. €. Diese stammen hauptsächlich von der Europäischen Union (EU), dem BMBF und der DFG [Land Brandenburg: Haushaltsplan, 2007: 54]. Des Weiteren bestehen Projektverträge zwischen der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und der Deutschen Bank, der Haniel-Stiftung, der Bertelsmann-Stiftung, dem IHP (Innovations for High Performance Microelectronics), Beiersdorf-Lechia S.A. (in Posen), der EKO Stahl GmbH (in Eisenhütten- stadt) sowie ein Lehrauftrag durch PricewaterhouseCoopers (in Berlin). Zwei weiterhin für die EUV interessante Stiftungen sind erstens die Stiftung Industrieforschung (SI), die bereits ein Projekt am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik gefördert hat, und zweitens die Deutsch- Polnische Wissenschaftsstiftung. Diese Stiftung wurde 2006 mit dem Ziel gegründet, grenz- überschreitende Kooperationen zu unterstützen, und hat ihren Sitz in Frankfurt an der Oder [BMBF, 2006: 1f]. Mit der Umwandlung in die Stiftungsuniversität steigt der Stellenwert von Drittmitteln genauso wie die Publizitätsanforderung an die EUV potentiell an.

Insgesamt betrachtet ist der Austausch mit der Praxis, insbesondere mit den Unternehmen in unmittelbarer geographischer Nähe der EUV, gering. Um diese Problematik besser zu ver- stehen, ist es sinnvoll, ihre Lage in Ostbrandenburg zu analysieren. Brandenburg ist das einzi- ge neue Bundesland, in dem es zur Zeit der Deutschen Demokratischen Republik keine Uni- versität gab [Weiler, 1998: 92]. Für die seit 1991 neu gegründeten Hochschulen in Frankfurt an der Oder, Potsdam und Cottbus stellt dies einerseits eine große Chance dar, da sie mit ei- nem ganz neuen Konzept beginnen konnten und ihnen keine Vorurteile nachhangen. Anderer- seits fehlt der Region dadurch eine historisch gewachsene Beziehung zur Forschung im All- gemeinen und zur Universität im Besonderen. An dieser Stelle wäre es nützlich, die lokalen Unternehmen nach ihrer Wahrnehmung der Universitäten sowie den Gründen, warum sie der Viadrina keine oder nur selten Forschungsaufträge anbieten, zu befragen[10]. Da dies jedoch den Rahmen dieser Arbeit übersteigt, schildert die Autorin stattdessen einige Punkte, die den fehlenden Transfer erklären könnten: Das Land Brandenburg ist durch den Strukturwandel, der seit 1990 stattgefunden hat, entscheidend geprägt. Das neue Wirtschaftssystem auf der einen und die Neugründung der Universitäten auf der anderen Seite benötigen mehr Zeit zur Stabilisierung, als die Politiker nach der Wende annahmen. Eine Vielzahl der hier ansässigen Unternehmen kämpft heutzutage so stark um ihre Existenz, dass sie weder an Innovationen noch an Kooperationen denken. Vielleicht empfinden sie sich selbst und ihre Fragestellungen auch als zu klein und irrelevant, um diesen Schritt in Betracht zu ziehen. Daneben kann die Ursache eine falsche Wahrnehmung der Universität sein, etwa dass diese primär als Ausbil- dungseinrichtung dient und sich nur mit Grundlagenforschung beschäftigt. Weiterhin sind Brandenburgs Unternehmen bei Anfragen nach Forschungsprojekten an die EUV in der Ver- gangenheit nicht immer auf Gegeninteresse gestoßen. Die lokalen Unternehmen werden von den Professoren als zu klein und irrelevant empfunden, wodurch sie kein Interesse an einer Kooperation wecken[11]. Der mangelnde Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft basiert also auch auf schlechten Erfahrungen, die Unternehmen selbst gemacht oder von de- nen sie gehört haben und weshalb sie die Viadrina nicht mehr als Kooperationspartner in Er- wägung ziehen.

2.3.2 Position und strategische Ausrichtung des Forschungstransfers

Die Viadrina[12] wurde im Jahr 1991 basierend auf dem brandenburgischen Hochschulgesetz[13] neu gegründet [Enderlein, 1994: 7]. Sie wird als innovatives Universitätsprojekt gesehen, de- ren besondere Schwerpunkte auf ihrer Internationalität und Interdisziplinarität liegen [Die Weiterentwicklung der EUV, 2000: 4]. Zudem soll sie zur regionalpolitischen Entwicklung des Landes Brandenburg, insbesondere in der Oderregion auf deutscher sowie polnischer Sei- te, positiv beitragen. Die Viadrina versteht sich als eine Brücke zwischen West und Ost, die entscheidende Impulse für ein entstehendes Gesamteuropa geben will. In diesen Zusammen- hängen wäre es vorteilhaft, wenn die EUV stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen wer- den würde.

Die regionale Aufgabe der EUV, nämlich die Förderung der kulturellen, rechtlichen, wirt- schaftlichen und politischen Weiterentwicklung Ostbrandenburgs und der deutsch-polnischen Oderregion [Die Weiterentwicklung der EUV, 2000: 129], bedeutet für die wirtschaftswissen- schaftliche Fakultät den Ausbau der regionalen Forschungs- und Beratungsaktivitäten[14]. Hier- für kooperiert die EUV bereits heute mit Gebietskörperschaften, Verbänden wie bspw. der Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammern, Gewerkschaften sowie den wenigen ostbrandenburgischen Großbetrieben wie EKO-Stahl [Dieterle, 2006: 391f]. Die Gründungen der Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt (KOWA)[15], der Verwaltungs- und Wirt- schaftsakademie Ostbrandenburg und der Wissens- und Technologietransferstelle[16] sollen weitere Kontakte zur regionalen Wirtschaft, die hauptsächlich durch KMU geprägt ist, auf- bauen. In den Zielvereinbarungen des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) des Landes Brandenburgs mit der Viadrina für die Jahre 2007 bis 2009 werden als strategische Schwerpunkte u. a. der Ausbau der Kooperation von Wissenschaft und Wirt- schaft sowie des Wissenstransfers zwischen Universität und Region festgelegt [Zielvereinba- rung MWFK und EUV, 2007: 4ff]. Für die Projektrealisierung stellt das MWFK der Viadrina über die Laufzeit eine zweckgebundene finanzielle Förderung von insgesamt 263.000€ zur Verfügung[17]. Die Viadrina untersucht derzeit Optionen zur Realisierung dieser Zielvereinba- rungen.

2.3.3 Strategie: Auftragsforschung

Ein Großteil der universitären Forschungsergebnisse ist sehr theoretisch und richtet sich vor- wiegend an wissenschaftliche Fachkreise[18]. Bisher gelangen diese Ergebnisse noch zu selten in die Praxis - mit dem Ziel, die Wirtschaft zu stärken, soll sich dies ändern. Eine Strategie, um diesen Transfer zu erreichen, stellt die Auftrags- bzw. Vertragsforschung dar. Dieser Lö- sungsansatz basiert auf dem Beispiel der Fachhochschulen, die erfolgreich bewiesen haben, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Lehre und anwendungsorientierter For- schung funktioniert [vgl. Bundesbericht: Forschung, 2004: 66]. Unternehmen sollen For- schungsaufträge wie z. B. die Durchführung von Marktanalysen, Steuerprüfungen oder Opti- mierung betrieblicher Prozesse an Universitäten (an die EUV) vergeben. In wirtschaftlich stärkeren Regionen Deutschlands wie bspw. in Baden-Württemberg oder im Saarland[19] spre- chen Unternehmen, die keine eigene Forschungseinrichtung haben oder in einem speziellen Projekt Unterstützung benötigen, Universitäten bereits diesbezüglich an. Bei Interesse des Lehrstuhles an dem Projektthema ebenso wie an der angekündigten Vergütung[20] wird die Problematik gemeinsam analysiert, und Zielvorstellungen werden festgelegt. Die Projektbear- beitung erfolgt z. B. durch studentische Hilfskräfte mit der Unterstützung von wissenschaftli- chen Mitarbeitern, innerhalb von studentischen Projektgruppen, Seminaren oder im Rahmen von Diplomarbeiten aber auch von Professoren.

An diesen vertraglich festgelegten Untersuchungen und Auswertungen wird allerdings die zu gezielte Forschung nach einem bestimmten Resultat kritisiert [Ernst & Young, 2003: 3]. Die Auftraggeber machen sich im Vorfeld genaue Gedanken, was sie erforscht haben möch- ten bzw. hinter welches Geheimnis die Forscher kommen sollen und stellen folglich nur hier- für Geld bereit.

2.3.4 Strategie: Transfer von Forschungsergebnissen

Ein alternativer Vorschlag sei der, dass die Forschungstätigkeiten der Hochschulen wie bisher bestehen bleiben und Universitätsprofessoren ihre Forschungsautonomie behalten. Hierfür spricht die Beobachtung, dass viele Wissenschaftler die interessantesten Innovationen nicht aufgrund von Aufträgen, sondern durch die Möglichkeit der freien Entfaltung und autonomen Forschung entdecken [Bundesbericht: Forschung, 2004: 17]. Insbesondere für die an Univer- sitäten betriebene Grundlagenforschung, die nach dem Unbekannten sucht und dabei oft wichtige Erkenntnisse für die Zukunft entdeckt, ist dies eine Basisvoraussetzung. Die Strate- gie, die Forschungsergebnisse künftig an die Praxis zu transferieren, kann z. B. durch ver- stärkte Werbemaßnahmen seitens der Universitäten in Gang gebracht werden. Die Unterneh- men sollen gezielt über Forschungsrichtungen informiert und auf diese Weise ihr Interesse an den Ergebnissen geweckt werden. Ein Großteil der Forschungsprojekte an der Viadrina [Pe- ters, 2003: 63]:

- hat einen regionalen Fokus
- beschäftigt sich mit internationalen und interkulturellen sowie
- mit zukunftsrelevanten Themen wie z. B. dem Mobile Business.

Insbesondere die ersten beiden Schwerpunkte sollten für Betriebe in einer Grenzregion wie Ostbrandenburg von großem Interesse sein. Das verdeutlicht, dass der Grund für den geringen Austausch von Ergebnissen nicht in einer irrelevanten Schwerpunktsetzung liegt, sondern in der fehlenden Transparenz nach außen. Unternehmen, insbesondere KMU, fehlt es an Zeit, Personal und Motivation, um die Homepages der Universitäten nach für sie interessanten Themen zu durchsuchen. Die Information, wo sie was finden und am besten der dazugehörige Uniform Resource Locator (URL)[21] müssen ihnen vorliegen, damit sie ihr Bedürfnis mit mi- nimalem Aufwand befriedigen können. Als Beispiel könnte eine bereits bestehende Markt- analyse für ein bestimmtes Produkt oder für das Konsumentenverhalten in Frankfurt an der Oder spezifiziert werden.

2.3.5 Diskussion zur strategischen Forschungsausrichtung

Die folgende Diskussion zeigt, welche Strategie für die Viadrina die viel versprechendere ist und bestimmt die Richtung des Forschungstransfers für das weitere Vorgehen der Arbeit. Die Entscheidungskriterien sind die Realisierbarkeit des Ansatzes, ein klarer Nutzen für die EUV und die Unternehmen sowie eine deutliche Verbesserung der derzeitigen Situation. Zudem wäre es wünschenswert, dass sich das Ergebnis über ein Online-Portal abwickeln ließe.

Der erste Vorschlag bestand darin, dass Unternehmen eigene Forschungswünsche in Auftrag geben, die die Universität gegen ein relativ geringes Entgelt erfüllt. Diese Austauschmethode bringt den Unternehmen die folgenden Vorteile:

1. Die Forschungsarbeit entspricht inhaltlich genau ihren Wünschen.
2. Die Kosten bleiben für das Unternehmen in der Regel gering.
3. Derartige Projekte bieten dem Unternehmen die Möglichkeit, Studenten[22] kennen zu lernen. Das reduziert mittelfristig teure und komplizierte Recruitingverfahren für die Unternehmen.

In dem letzten Punkt liegt auch ein großer Vorteil für die Universität. Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen bringt den Studenten entweder einen direkten Einstieg ins Berufsleben oder anhand der gewonnenen Praxiserfahrung zumindest bessere Chancen auf dem Arbeits- markt. Durch den Kontakt der Universität zu Unternehmen steigt das Interesse der Studienan- fänger an dieser Universität, wovon wiederum ihr Ruf profitiert. Verglichen mit der Beauftra- gung eines privaten Forschungsinstitutes, bedeutet die Kooperation mit der Universität für das Unternehmen gegebenenfalls den Nachteil, dass die Fertigstellung des Projektes relativ lange dauern kann. Die Zusammenstellung der Projektgruppe sowie die Einarbeitung in den The- menkomplex nehmen an einer Universität mehr Zeit in Anspruch als in einem Unternehmen, da die praktische Erfahrung geringer ist und Unternehmensprojekte nicht die oberste Priorität an einer Universität genießen. Die zeitliche Verzögerung wird allerdings durch die Kostenein- sparungen aufgewogen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass dieser Vorschlag realistisch ist, beiden Parteien Vorteile bringt und den gewünschten Austausch zwischen Wis- senschaft und Praxis realisiert. Das Portal könnte man sich in diesem Ansatz primär als In- formationsplattform vorstellen, das die Projektvermittlung unterstützt und sekundär als Kommunikationsmedium zwischen den Projektpartnern Universität und Unternehmen dient.

Der Vorteil des zweiten Vorschlages ist die Verwertung der vorhandenen Forschungser- gebnisse der Universität. Die obigen Ausführungen zeigen, dass die Forschungsthematiken an der EUV für die lokalen Unternehmen relevanter sind, als es scheinbar erwartet wird. Außer- dem resultiert aus dem generellen Beziehungsmangel zu Universitäten, dass vielen hier ansäs- sigen Unternehmern betriebswirtschaftliches Know-how [23] fehlt. Mehr Wissen über aktuelle Steuerregelungen, Marktsituationen, moderne IT-Systeme, erfolgreiche Führungsstile, spe- ziell in Bezug auf internationale Kooperationen et cetera, würde vielen Unternehmen bei ihrer strategischen Planung weiterhelfen. Dieser Transferansatz kann beiden Parteien große Vortei- le verschaffen:

1. Die Universität kann weiterhin autonom forschen. Durch den Transfer sehr guter Ergebnisse in die Praxis und gelungener Zusammenarbeit kann sie ihren Ruf verbessern und überregional oder sogar international auf mehr Interesse stoßen.
2. Den Unternehmen bringt die Verwendung der universitären Forschungsergebnisse wertvolles Wissen gegen einen geringen finanziellen Beitrag.

Im Vergleich zum ersten Ansatz ist die Realisierung jedoch komplizierter. Primär muss Werbung für die wirtschaftswissenschaftliche Fakultät mit ihrer fachlichen Schwerpunktset- zung gemacht und auf das Transferangebot für die KMU hingewiesen werden. Außerdem ist es notwendig, die vorhandenen Forschungsarbeiten praxisbezogen zu überarbeiten. Ziel ist, eine unkomplizierte Umsetzung der Ergebnisse in der Praxis zu erreichen. Hierfür müssen die Forschungsergebnisse in einfacheres Vokabular „übersetzt“ und praxisnahe Schwerpunkte betont bzw. auf die speziellen Anforderungen der Unternehmen hin ausgearbeitet werden. Um den Transferprozess möglichst bequem und unkompliziert zu gestalten, sind Maßnahmen für seine Abwicklung über ein Portal zu entwickeln[24]. Das Portal kann bspw. als Vermarktungs- instrument die Strategie der EUV, ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, unterstützen, indem es detaillierte Informationen zu ihren fachlichen Schwerpunkten bietet. Weiterhin können die Forschungsergebnisse selbst auf dem Portal bereitgestellt werden. In Zusammenarbeit mit einem Berater der Universität könnten die Unternehmen entscheiden, welche Ergebnisse ih- nen spezifisch überarbeitet einen Nutzen generieren würden. Schließlich kann sich hieraus die Möglichkeit ergeben, dass Unternehmen die Universität als potentiellen Forschungs- dienstleister wahrnehmen und die Lehrstühle auf Auftragsforschung ansprechen oder aber, dass die EUV auf dem Portal gezielt um Aufträge wirbt. Somit scheint die Strategie For-schungstransfer die bessere Alternative darzustellen; sie wird in den weiteren Ausführungen fokussiert, während die Auftragsforschung eher ergänzend in die Untersuchung miteinbezo- gen wird.

3. Forschungstransfer

Das zweite Kapitel hat die Relevanz von Forschung und Innovationen für die deutsche Wirt- schaft erläutert. Die Tatsache, dass unsere Gesellschaft sowie die Mehrzahl der Arbeitsabläufe zunehmend durch Wissen[25] geprägt sind, erhöht den Bedarf für die Produktion und Weiterga- be neuen Wissens. Wissen ist kein übliches Gut, das einmal produziert und ab diesem Mo- ment vorhanden ist, vielmehr muss Wissen immer wieder an neue Anforderungen angepasst und entsprechend weiterentwickelt werden [Fuchs-Kittowski; et. al., 2005b: 21].

In diesem Teil der Arbeit werden Motive und unterschiedliche Methodiken zur erfolgrei- chen Gestaltung des Forschungstransferprozesses von der Wissenschaft in die Wirtschaft auf- gezeigt. Hierfür werden zunächst relevante Begrifflichkeiten definiert, daran anschließend verschiedene Ebenen und unterschiedliche Schwerpunkte des Forschungstransfers betrachtet sowie die Relevanz von einer aktiven Kommunikation und Feedback innerhalb des Transfer- prozesses erläutert. Das Ziel besteht in der Erzeugung eines zyklischen Austauschprozesses (vgl. Abbildung 2) zwischen Universitäten und Praxispartnern. In diesen Austauschprozess treten die Universitäten mit ihren Forschungsergebnissen ein; diese werden an die Praxis wei- tergeleitet und dort verwendet. Die Unternehmen liefern den Universitäten Input in Form von Problemstellungen und Anforderungen und damit neue Anregungen für Forschungsfelder.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Der zyklische Austauschprozess

Im Rahmen dieses Kapitels werden des Weiteren verschiedene praktische Beispiele für Kooperationsformen zwischen Universität und Wirtschaft vorgestellt, die auf den Transfer von Wissen ausgerichtet sind. Diese Untersuchungen dienen der Identifikation notwendiger

Faktoren für einen erfolgreichen Transferprozess, die die Viadrina in ihren Kooperationsakti- vitäten beachten sollte.

Für das weitere Vorgehen sollen zwei Grundannahmen festgehalten werden:

1. Der Transferprozess betrifft immer wenigstens zwei Parteien, diese können bspw. U- niversitäten, Unternehmen, die Politik oder die Gesellschaft sein [Schröter, 1990: 14].
2. Es wird zwischen der horizontalen und der vertikalen Art des Wissensaustausches un- terschieden.

Unter horizontalem Transfer verallgemeinert man die Weitergabe von Wissen und Können unter Gleichen wie bspw. von einer Region oder einer Volkswirtschaft in eine andere, zwischen Branchenverbänden oder auch innerhalb von Forschungs communities. Vertikaler Transfer bedeutet hingegen die anwendungsorientierte Transformation von Wissen [Poser, 1990: 13]. Im Fokus dieser Arbeit steht der vertikale Transfer von der Universität hin zu (Kleinen und Mittelständischen) Unternehmen.

3.1 Abgrenzung und Definition des Begriffes Forschungstransfer

Im dritten und vierten Kapitel werden mehrere Ansätze vorgestellt, deren Schwerpunkt auf dem Transfer von Wissen z. B. in Form von Forschungsergebnissen liegt. Hierfür erfolgt an dieser Stelle eine Abgrenzung, der in der Umgangssprache häufig synonym verwendeten Begriffe: Technologie-, Forschungs- und Wissenstransfer. In der wissenschaftlichen Literatur werden sie wie folgt unterschieden:

- Der Technologietransfer ist ursprünglich eine horizontale Transferart [Poser, 1990: 13]. Inzwischen wird Technologietransfer weitergefasst und als vertikale Transferart akzeptiert. Es handelt sich dann um den Transfer von technischen oder naturwissen- schaftlichen Inventionen, die häufig aus Technischen Universitäten stammen und in der Industrie zu materiellen und immateriellen Innovationen umgewandelt werden sol- len [Allesch, 1990: 463]. Wenn dieser Vorgang erfolgreich verläuft, werden hieraus im Nachhinein Patente angemeldet. Es ist allerdings keine zwingende Voraussetzung, dass das transferierte Wissen komplett „neu“ ist, vielmehr reicht es aus, wenn es für das empfangende Unternehmen unbekannt ist. An der EUV forschen die Lehrstühle für Wirtschaftsinformatik und Logistik mit technischer Orientierung.
- Im Unterschied zum Technologietransfer bezieht sich der Terminus Forschungstrans- fer auf Forschungsarbeiten aus allen wissenschaftlichen Segmenten, die unmittelbar aus einer Forschungstätigkeit resultieren [Schröter, 1990: 13ff]. Mit der Anzahl der Sender steigt folglich auch die der interessierten Empfänger gegenüber dem reinen Technologietransfer um ein Vielfaches an. Forschungstransfer aus den Wirtschaftswissenschaften hat in Deutschland erst in den 80er Jahren an Bedeutung gewonnen mit dem Ziel, die Wettbewerbskraft der deutschen Wirtschaft zu stärken[26].
- Der Begriff Wissenstransfer ist am weitesten gefasst und schließt die beiden vorher- gehenden mit ein [Schuster, 1990: 1ff]. Dieser Terminus steht für die Übertragung und Verwendung von rationalem Wissen und Know-how in einen anderen Bereich. Hier- aus resultierend steigt die Anzahl von potentiellen Empfängern weiter an. Wissens- transfer verkörpert den übergeordneten Anspruch, die langfristigen Bedürfnisse der Menschheit zu befriedigen.

Abbildung 3 verdeutlicht diese Argumentation noch einmal bezüglich der zunehmenden Spezialisierung der drei Begriffe. Wissenstransfer wird als generelle Bezeichnung für alle drei Transferarten verwendet, während es sich bei Forschungstransfer um ein reines Forschungsergebnis handelt, das durchaus auch aus einem technischen Bereich stammen kann.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Zusammenhang zwischen Wissens-, Forschungs- und Technologietransfer

3.2 Die Motivation des Forschungstransfers

Ziel des Forschungstransfers ist die Nutzung bereits vorhandenen Wissens: „Technology transfer is the process by which technology, knowledge, and / or information developed in one organization, in one area, or for one purpose is applied and utilized in another organiza- tion, in another area, or for another purpose“ [Martz, 2005: 60]. Die Motivation der Universi- täten zum verstärkten Ergebnisaustausch beruht auf der allgemeinen Wissensorientierung un- serer Gesellschaft. Bezogen auf die Hochschulen hat diese Entwicklung laut [Schröter, 1990: 17] folgenden Effekt: „An den Hochschulen selbst wird ein intensiverer Forschungstransfer in die Wirtschaft als reputationsfördernder Beleg der Leistungsfähigkeit und gesellschaftlichen Nützlichkeit der Hochschulforschung, aber auch als neue oder zusätzliche Möglichkeit der Forschungsfinanzierung prinzipiell begrüßt.“ Aus der stärkeren Leistungsorientierung entwi- ckelt sich ein inter- sowie intrauniversitärer Wettbewerb [Kluge; Oehler, 1986: 14], von dem Universitäten profitieren, da gute Forschungsergebnisse und qualitativ hochwertige Lehre den Erwerb von Reputation fördern.

Universitärer Forschungstransfer an KMU und damit einhergehend die Unterstützung von Innovationsprozessen in diesen Unternehmen sind für die deutsche Wirtschaft sehr wichtig. Über 95% der deutschen Unternehmen zählen in das Segment der KMU, damit sind sie der Innovationsmotor der Bundesrepublik und müssen finanziell, aber insbesondere auch anhand von Forschungsergebnissen mit neuen Ideen gefördert werden [Bericht der Bundesregierung, 2006: 12]. Als Resultat sollen diese Kooperationen zwischen Hochschulen und Externen ei- nerseits positive Effekte für die lokale Wirtschaftsstrukur liefern, andererseits die Wahl der universitären Forschungsthemen (bewusst aber auch unbewusst) erweitern.

Kritiker des Forschungstransfers bemängeln hingegen, dass die Konzentration auf die Um- setzung der Forschungsergebnisse den Verfall der Grundlagenforschung bedeutet und die Universitäten ihre Forschungsautonomie letzten Endes verlieren werden [Schröter, 1990: 18]. Trotz dieser kontroversen Meinung bildet Forschungstransfer das Fokusthema der folgenden Ausführungen, denn auch eine Konzentration auf praxisrelevante Forschung muss Grundla- genforschung nicht gänzlich zurückdrängen. Im weiteren Vorgehen werden die Relevanz von Feedback innerhalb des Transferprozesses sowie Motivation und Methodik unterschiedlicher Ansätze des Forschungstransfers analysiert. Eine abschließende Evaluierung der Ansätze soll entscheidende Faktoren für die Disseminationsbemühungen[27] der Viadrina identifizieren.

3.3 Die Ebenen des Wissens- und Forschungstransfers

Dieser Abschnitt gibt eine Übersicht der verschiedenen Bereiche, die von Transferaktivitäten der Universitäten betroffen sind. In Anlehnung an [Börensen, 2004: 22f] liegen dieser Betrachtung fünf Transferebenen zugrunde:

1. die klassische akademische Ausbildung
2. die transferbezogene Weiterbildung
3. der Informationstransfer
4. der Personaltransfer
5. die Unternehmensgründung.

Die Ebenen sind zum einen nach der Häufigkeit ihrer Ausprägungen, zum anderen nach ihrem Universitäts- bzw. Praxisbezug angeordnet. Die klassische akademische Ausbildung steht an erster Stelle, denn sie findet vollständig innerhalb der Universität statt, und mit knapp zwei Mio. Studenten[28] an deutschen Universitäten handelt es sich um die häufigste Art des Wis- senstransfers. Akademisches Wissen wird von Professoren und anderen Lehrbeauftragten im Rahmen von Vorlesungen oder Seminaren an Studierende weitergegeben. Die nächste Ebene, die transferbezogene Weiterbildung, die bereits auf die Umwelt der Universität gerichtet ist, beruht allerdings häufig auf persönlichen, externen Kontakten von Professoren [Schröter, 1990: 21]. Das Ziel dieser Disseminationsform besteht in der Schaffung eines Mehrwertes für die Arbeitswelt, der durch Veröffentlichungen der Lehrstühle generiert werden soll. Meistens werden die Ergebnisse über eine institutionelle Transfereinrichtung der Universität an interes- sierte Empfänger weitergeleitet. Anstelle der rein schriftlichen Form kann es sich hierbei auch um Weiterbildungskurse oder Konferenzen handeln. Die Ebene des Informationstransfers ist eine Weiterentwicklung der vorhergehenden Ebene, die die modernen Informationstechnolo- gien zum Erreichen einer größeren Empfängermenge ausnutzt. Um den Austauschprozess mit anderen Universitäten oder der Wirtschaft zu vereinfachen, werden die Forschungsergebnisse in Datenbanken gespeichert. Ziel dieses Ansatzes ist die Entwicklung eines Netzwerkes[29], indem alle registrierten Nutzer auf die vorhandenen Daten zugreifen und selber Daten hochla- den können. Eine direkte Austauschbeziehung zwischen Praxis und Theorie wird im Rahmen des Personaltransfers angestrebt. Personaltransfer, bei dem theoretisches Wissen in die Praxis gebracht wird, findet primär beim Übergang der Hochschulabsolventen in die Arbeitswelt riff meist im medizinischen Zusammenhang verwendet; er ist aber auch im Kontext der Verbreitung von Informationen und Wissen korrekt. statt. Sekundär meint es den (zeitlich limitierten) Transfer von Hochschulpersonal in die freie Wirtschaft sowie das Angebot von Unternehmen, einzelne Lehrveranstaltungen über prakti- sche Erfahrungen zu geben. Die letzte Ebene des Wissenstransfers, die Unternehmensgrün- dung aus der Hochschule heraus, bspw. von einem Professor, wird auch als Spin-Off bezeich- net [Johansson; et al., 2005: 282ff] [Egeln; et al., 2004: 209f]. In diesen Unternehmen werden wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Hochschulforschung direkt in der Praxis umgesetzt mit dem Ziel zu beweisen, dass universitäres Wissen am Markt erfolgreich sein kann. Positive Effekte der Spin-Offs für die Universität beruhen häufig auf ihrer örtlichen Nähe zueinander und dem Streben nach einer längerfristigen Austauschbeziehung. Die Ursachen hierfür sind neben den oben beschriebenen Pullfaktoren einer Universität vor allem die sozialen Bezie- hungen der Gründer. Nach den unterschiedlichen Zielvorstellungen des Senders innerhalb des Transferprozesses liegt der Fokus auf den bisher meist vernachlässigten Bedürfnissen, Wün- schen und Anregungen des Empfängers der Forschungsergebnisse.

3.4 Der Reverse Knowledge-Ansatz

Der Schwerpunkt des Reverse Knowledge-Ansatzes ist die Erzielung eines problemlosen Austauschvorganges und folglich eines zufriedenen Empfängers. Im vorliegenden Fall geht es um die Meinung der Unternehmen zu dem Transferablauf und zu den Forschungsergebnissen selbst. Um die Idee des Reverse Knowledge-Ansatzes zu verdeutlichen, skizziert Abbildung 4 den typischen Ablauf des Forschungstransferprozesses zwischen Universität und Unterneh- men. Dieses Diagramm zeigt die Basisfragestellungen, vor denen sich ein Unternehmen wäh- rend des Prozesses der Annahme des Forschungsergebnisses befindet. Der Einfachheit halber werden jeweils nur zwei Alternativen (JA versus NEIN) betrachtet und mögliche Aspekte bzgl. der Finanzierung, gesetzlicher Normen etc. vernachlässigt. Trotz dieser Vereinfachun- gen verdeutlichen die vielen Stufen des Entscheidungsprozesses die Komplexität des Trans- fers für den Empfänger, von denen der Sender normalerweise nichts erfährt. Genau an diesem Punkt setzt der Gedanke von Reverse Knowledge an: die Einholung von Rückmeldungen der Wirtschaft über das Forschungsergebnis, seine Verständlichkeit, Umsetzbarkeit und Erfolgs- quote.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Der Entscheidungsprozess beim Forschungstransfer

Dieser Austauschprozess soll anhand des Customer Relationship Management -Gedanken aus einer weiteren Perspektive beleuchtet werden. Schließlich kann der Empfänger eines For- schungsergebnisses als ein „normaler“ Kunde in anderen Branchen angesehen werden. Das Konzept des Customer Relationship Managements ist eine kundenorientierte Unternehmens- philosophie [Hettich, 2005: 19ff]. In diesem Sinn streben Unternehmen eine Maximierung der Kundenzufriedenheit mittels Kundenpflege und Beschwerdemanagement an, um langfristige und profitable Beziehungen zu Kunden aufzubauen. Wenn die Viadrina einen Eintritt in den Markt für Forschungsergebnistransfer anstrebt, sollte sie eine Strategie entwickeln, die sie (langfristig) für Kunden interessant macht[30]. Abbildung 4 deutet die Komplexität eines ein- zelnen Austauschprozesses und die damit verbundene Häufigkeit des potentiellen Exits[31] an. Aufgrund dessen ist das Feedback des Empfängers für den Sender innerhalb einer Austausch- beziehung von großer Bedeutung, um Schwächen zu identifizieren und Konflikte zu handha- ben. Auf die Viadrina bezogen, ist es folglich erstens notwendig, dass ein Ansprechpartner bei Komplikationen zeitnah informiert wird und reagieren kann und zweitens, dass die Zufrie- denheit und Beschwerden der Kunden nach Vollendung des Austauschprozesses aufgenom- men, weitergeleitet und ggf. bearbeitet werden. Für den Sender des Feedbacks ist die Reakti- on des Empfängers vor allem bzgl. der Planung des nächsten Austauschprozesses und damit der Wahl seines künftigen Austauschpartners relevant. Die Zufriedenheit der Teilnehmer am Austauschprozess ist somit ausschlaggebend für die Aufrechterhaltung des oben beschriebe- nen Austauschzyklus[32].

Um die nachhaltige Gestaltung von Forschungstransfer und Kooperationstätigkeiten zwischen Wissenschaft und Wirtschaft effizient zu realisieren, müssen beide Parteien ihre Kommunikation intensivieren. Sie sollten sich vor, während und nach dem Prozess des Ergebnistransfers über ihre Vorstellungen, über entstandene Komplikationen und Enttäuschungen e- benso wie über positive Vorfälle austauschen. Die Universitäten müssen gewisse Anforderungen aus der Praxis akzeptieren und versuchen, diese zu erfüllen; schließlich ist es auch ihr Wunsch, dass ihre Erkenntnisse in der Wirtschaft verbreitet werden.

Im Folgenden werden Methoden des Forschungstransfers mit der Absicht untersucht, Er- folgsfaktoren herauszuarbeiten, die die Viadrina für ihr Vorhaben berücksichtigen sollte. Zu Beginn geht es um die reine Publikation von Forschungsergebnissen, einem ausgewiesenen und allseits anerkannten Schwerpunkt der Universitäten.

3.5 Dissemination

Wissenschaftler dokumentieren ihre Forschungsergebnisse normalerweise schriftlich, um sie langfristig festzuhalten und stets beweisen zu können, dass sie die Inventoren sind [Kölbel, 2004: 177]. Zur Dissemination, also der Verbreitung ihrer Forschungsergebnisse, werden Wissenschaftler durch den Wunsch nach unmittelbarem Feedback der Community zur Aus- richtung der eigenen Forschung und Anerkennung anderer Wissenschaftler motiviert [Scott, 2000: 13]. Die Publikation ihrer Erkenntnisse stellt eine wichtige Voraussetzung für die wei- tere Qualifikation eines Wissenschaftlers dar, bspw. können wissenschaftliche Publikationen zur Erlangung des Doktortitels und vor allem zur Berufung eines Professors dienen. Die insti- tutionellen Förderer der Forschung plädieren außerdem für die schriftliche Veröffentlichung, um nicht versehentlich dieselbe Forschungstätigkeit wiederholt durchführen zu lassen [Kör- ner, 2003: 323].

Publiziert werden die Ergebnisse traditionellerweise in eigenen Büchern, die sich durch ihre gute Haltbarkeit für eine langzeitige Archivierung am besten eignen [Kölbel, 2004: 183]. Darüber hinaus ist das Publizieren in wissenschaftlichen Zeitschriften von großer Bedeutung, da diese erstens ein weitaus größeres Publikum erreichen und zweitens einer strengen Quali- tätskontrolle[33] unterliegen. Ein weiteres Medium, für die Verbreitung von Forschungsergeb- nissen stellt das Internet dar. Insbesondere wissenschaftliche Artikel werden in Online- Datenbanken als Electronic-Paper gespeichert und sind zumeist gegen Bezahlung zugäng- lich[34].

Veranstaltungen wie Vorträge auf Hochschulkonferenzen, Messen und Tagungen bieten eine zusätzliche Gelegenheit, Forschungsergebnisse einer interessierten Audienz vorzustellen sowie in Dialog zu dieser zu treten [Kluge; Oehler, 1986: 75ff]. Wenn diese Veranstaltungen genügend Aufmerksamkeit in der Presse erhalten, erfüllen sie teilweise sogar das Ziel, die Anwendungswelt zu erreichen.

Bezogen auf die fünf Transferebenen, geht hieraus hervor, dass die Schwerpunkte dieser Disseminationsmethode auf der zweiten und dritten Ebene, also der transferbezogenen Wei- terbildung und dem Informationstransfer, liegen. Die erste Ebene der klassischen akademi- schen Weiterbildung ist insofern betroffen, da Forschungsergebnisse den Studenten in Vorle- sungen und Seminaren vorgestellt und diskutiert werden. Indirekt werden Forschungserkenntnisse auch über den Einstieg von Studenten in die freie Wirtschaft (vierte Ebene, Personaltransfer) übertragen ebenso wie bei der Neugründung eines Unternehmens durch einen Hochschulangehörigen oder Wissenschaftler (fünfte Ebene).

Die Problematik der Dissemination liegt folglich darin, dass sie fast ausschließlich auf das Interesse anderer Wissenschaftler trifft, die freie Wirtschaft hingegen kaum anspricht. Für Wissenschaftler ist es wesentlich komplizierter, die Aufmerksamkeit von Praktikern zu erhalten und selbst wenn diese erzielt wird, bleiben der Kontakt und ihr Interesse häufig auf geringem Niveau [Kluge; Oehler, 1986: 75ff]. Die Bedeutung von Feedback ist bei der Verbreitung von Forschungsergebnissen zwar sehr groß, aber nur innerhalb der wissenschaftlichen Kreise. Basierend auf der Erkenntnis, dass der direkte Kontakt zwischen Universität und Arbeitswelt in zu geringem Maße selbständig zustande kommt, entstand die Idee, einen Mittler in Form von Forschungstransferstellen einzuschalten.

3.5.1 Forschungstransferstellen von Universitäten

Das Bedürfnis nach mehr Wissenschaftstransfer kam mit dem gesellschaftlichen und ökono- mischen Strukturwandel in den 70er Jahren auf. Die Unternehmen standen damals vor ihnen unbekannten Markt- und Wettbewerbssituationen wie z. B. der Marktsättigung und der stei- genden Bedeutung der internationalen Beziehungen [Allesch, 1990: 464]. Als Lösungsansatz, der Wirtschaft zu helfen und auf die wachsende Nachfrage nach Innovationen sowie auf die zunehmende Internationalisierung zu reagieren, wurde die Verstärkung von Forschungstrans- fer erkannt. Das Ziel lag nicht in der Bevorzugung eines einzelnen Unternehmens, Wirt- schaftszweiges oder einer einzigen Region, sondern in der Schaffung eines allgemeinen Mehrwertes für die gesamte Volkswirtschaft. Aus der Erkenntnis heraus, dass die parallele Existenz von Wissenschaft und Wirtschaft nicht zukunftsträchtig ist, entstand die Idee, die bereits vorhandenen theoretischen Ergebnisse in der Praxis einzusetzen [Bundesarbeitsge- meinschaft der Kooperationsstellen, 2006: 8]. Um den Prozess des Beziehungsaufbaus zwi- schen Hochschulen und Arbeitswelt zu beschleunigen, beschloss man das Zwischenschalten einer weiteren Institution, der Kooperationsstelle. Neben Kontaktgenerierung und -pflege zu Unternehmen besteht ihre Hauptaufgabe in der Dissemination von Informationen über univer- sitäre Forschungsfelder und -ergebnisse sowie in deren problemlosem Transfer. Hierfür orga- nisieren sie Tagungen und Projekte, sind auf Messen präsent und publizieren Informations- broschüren.

[...]


[1] Die Vergangenheit wird mit der Absicht erforscht, historische und kulturelle Zusammenhänge zu erklären oder frühere Lebewesen und Lebensformen zu entdecken, während Zukunftsforschung das Ziel verfolgt, zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen.

[2] Standortfaktoren sind Charakteristika, von denen die Attraktivität eines Ortes abhängt. Beispiele für harte Standortfaktoren sind Bodenschätze und die öffentliche Infrastruktur, für weiche Standortfaktoren sind es u. a. das Wirtschaftsklima, Ausbildungsstätten, Forschungseinrichtungen, aber auch das soziale Umfeld [Meyer- Stamer, 1999: 7ff].

[3] Seit 1949 trägt sie den Namen ihres Gründers: Humboldt Universität zu Berlin.

[4] Die Probleme der Forschungsbereiche an den deutschen Universitäten in den 80er Jahren beruhten auf der stark zunehemden Anzahl der Studenten bei gleich bleibender Basisfinanzierung, die deswegen verstärkt für Lehre und nicht für Forschung eingesetzt wurde.

[5] Die MPG wurde 1948 gegründet, sie entstand aus der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die am Ende des zweiten Weltkrieges 1945 geschlossen wurde [MPG: Geschichte der MPG]. Ihr Forschungsschwer- punkt ist grundlagenorientiert und liegt besonders in den Naturwissenschaften. Des Weiteren unterstützt sie innovative Forschungsrichtungen, die sich noch nicht an den Universitäten etabliert haben [MPG: Forschungs- gebiete].

[6] Die 1949 gegründete FhG arbeitet wesentlich anwendungsorientierter als z. B. die MPG. Hier werden konkrete Problemstellungen aus der Wirtschaft, von Industrie- sowie Dienstleistungsunternehmen erforscht [FhG: Über Uns].

[7] Die Leibniz Gemeinschaft ist ein Zusammenschluss deutscher Forschungsinstitute aus den Natur-, IngenieurUmwelt-, Wirtschafts-, Sozial-, Raum- und Geisteswissenschaften. Die Entscheidung für ihren Zusammenschluss beruht auf der Zielsetzung, institutsübergreifende Aufgabenstellungen zu bearbeiten [Leibniz Gemeinschaft: Organisationsstruktur].

[8] In der OECD arbeiten 30 Industriestaaten unter der Zielsetzung zusammen, die weltweite Wirtschaftsentwicklung und die Bedingungen für den Welthandel zu verbessern [OECD: Was ist die OECD?].

[9] Eine Ausnahme stellt hier die Möglichkeit des Public Private Partnerships dar (vgl. Abschnitt 3.5). 8

[10] Dass ein Bedarf nach Kooperationspartnern aus der Forschung bei den ostdeutschen Industrieunternehmen besteht, stellte [Wulf, 2000: 231ff] im Rahmen einer Fallstudienanalyse fest. Die Unternehmen benötigen diese Partner, um ihre Existenz zu sichern und ihre Wettbewerbsfähigkeit auszubauen Denn die Wirtschaft in Brandenburg floriert nicht, wie es Anfang der 90er Jahre erwartet wurde. Besonders im Osten des Landes steigt die Arbeitslosigkeit, was zur Abwanderung des mobilen und gut ausgebildeten Teiles der Bevölkerung in wirtschaftlich stärkere Regionen führt (das so genannte Brain-Drain).

[11] Auskunft der Technologie- und Wissenstransferstelle an der EUV (http://www.euv-frankfurt- o.de/de/forschung/wissensundtransfer.html).

[12] 1506 wurde in Frankfurt an der Oder erstmals eine Universität gegründet, die Alma Mater Viadrina [Schultz, 1995: 55ff]. Die Viadrina galt als bedeutende Bildungsstätte und besaß schon damals eine wichtige Mittlerfunk- tion nach Osteuropa. Aufgrund der Gründung der Berliner Universität wurde die Viadrina 1811 nach Breslau verlegt.

[13] Das brandenburgische Hochschulgesetz trat am 1. Juli 1991 in Kraft. Allgemein bestehen die Ziele des Hochschulgesetzes in der infrastrukturellen Weiterentwicklung des Landes Brandenburg. Hierfür wurden seit der Wende acht Hochschulen und zahlreiche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen eröffnet, die einen Impulsgeber für den entstehenden Wirtschaftsraum Brandenburg darstellen und den Austausch von Wissen und Technik untereinander sowie mit den lokalen Unternehmen anstreben.

[14] Da weder die anderen Fakultäten, noch die übrigen strategischen Schwerpunkte der Viadrina für diese Diplomarbeit von Bedeutung sind, werden sie an dieser Stelle nicht weiter betrachtet.

[15] S. hierzu Abschnitt 3.5.2.

[16] Die Wissens- und Technologietransferstelle ist ein gemeinsames Projekt der EUV mit dem IHP. 10

[17] Diese Mittel erhält die Viadrina explizit für die Realisierung der Zielvereinbarung; andernfalls bekommt sie diese Gelder somit nicht und müsste bereits erhaltene Zahlungen zurückerstatten.

[18] Vgl. Abschnitt 3.5.

[19] Auskunft des Institutes für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes (http://www.ikv.uni-sb.de/), das bis zum Ende des Wintersemesters 2005/2006 an der EUV saß, über ihre Erfah- rungen in Bezug auf Praxiskooperationen im Saarland verglichen mit denen im Land Brandenburg.

[20] Aus Sicht der Unternehmen ist die Vergütung normalerweise relativ gering, zumindest im Vergleich zur Al- ternative, ein privates Forschungsinstitut oder eine Unternehmensberatung mit der Fragestellung zu beauftragen.

[21] Der Uniform Resource Locator ist eine Unterform von Uniform Resource Identifiers, die die Adresse bzw. den Ort einer Ressource im Internet angibt.

[22] Vor allem studentische Hilfskräfte würden an der Ausarbeitung dieser Projekte beteiligt sein.

[23] Know-how ist eine Spezialform von Wissen, es ist hauptsächlich implizit vorliegendes Handlungswissen eines Individuums [Kölbel, 2004: 18], (vgl. auch Abschntt 4.1.2).

[24] Im vierten Kapitel wird sodann untersucht, mit Hilfe welcher Funktionen ein Portal diese Transferabsichten unterstützen kann.

[25] Wissen wird im Kapitel 4 ausführlich untersucht.

[26] Der Prozess des Transfers an Geschäftspartner in der Wirtschaft verläuft häufig über spezielle Institute an den Hochschulen, wie die Abschnitte 3.4.1 und 3.4.2 zeigen werden.

[27] Der Begriff Dissemination wird in der Forschungslandschaft für die Distribution von universitären For- schungsergebnissen verwendet. Originär kommt der Begriff Dissemination aus dem Lateinischen und bedeutet Verbreitung oder Ausbreitung von Krankheiten oder Seuchen [Duden, 1974a: 183]. Demzufolge wird der Beg-

[28] Aktuell studieren in Deutschland etwa 1,8 Millionen Menschen an 350 meist staatlichen Hochschulen.

[29] Vgl. zum Begriff des Netzwerkes Abschnitt 3.5.2.

[30] Im Rahmen des Business Planes im Kapitel 5 wird hierauf vertiefend eingegangen.

[31] Im Zusammenhang mit Austauschprozessen wird zwischen den alternativen Handhabungsmöglichkeiten ExitVoice und Loyalty unterschieden. Während Exit den Abbruch einer Austauschbeziehung bedeutet, spricht man bei der Konflikthandhabung von Voice und Loyalty bedeutet das Festhalten an getroffenen Vereinbarungen [Danesy; et. al.; 1987: 126 f].

[32] Vgl. Abbildung 3.

[33] Wissenschaftliche Artikel für Zeitschriften werden vor ihrer Publikation begutachtet.

[34] Erst seit kurzem gibt es Bemühungen für den weltweiten freien Zugang aller Forschungsaktivitäten. (vgl. hierzu außerdem Abschnitt 4.3.7 Open Access)

Ende der Leseprobe aus 122 Seiten

Details

Titel
Entwicklung eines Konzeptes und Businessplanes für portalbasierten Wissenstransfer
Hochschule
Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Note
1.3
Autor
Jahr
2007
Seiten
122
Katalognummer
V186500
ISBN (eBook)
9783869436623
ISBN (Buch)
9783869432441
Dateigröße
1604 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
entwicklung, konzeptes, businessplanes, wissenstransfer
Arbeit zitieren
Diplom-Kauffrau Irina Ketzler (Autor:in), 2007, Entwicklung eines Konzeptes und Businessplanes für portalbasierten Wissenstransfer, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/186500

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